Baukonzern erhält Zuschlag für Errichtung einer Forschungsanlage.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 11 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Bukarest. Ein Konsortium bestehend aus dem börsennotierten österreichischen Baukonzern Strabag, dessen polnischer Tochtergesellschaft Strabag Sp.z.o. und dem deutschen Bauunternehmen Züblin AG hat in Rumänien den Zuschlag für die Errichtung einer 32.000 Quadratmeter großen Forschungsanlage erhalten. Nach Angaben des Bauherrn, Rumäniens Landesinstitut für Nuklearphysik, beläuft sich der Auftrag auf rund 65 Millionen Euro, die Gebäudeinfrastruktur des EU-geförderten Großprojekts ELI-NP ("Extreme light infrastructure - Nuclear Physics") hat binnen 22 Monaten hochgezogen zu werden. Zu der von Strabag & Co ausgebooteten Konkurrenz gehören u.a. die italienische Baugruppe Astaldi, die deutsche Hochtief AG und der französische Mischkonzern Bouygues. Unter Dach und Fach können die Konsortialpartner den Auftrag allerdings erst in zehn Tagen wähnen - bis dahin haben die Verlierer des Tenders Zeit, eventuelle Beschwerden einzulegen, was die rumänische Presse angesichts der monatelangen Geheimniskrämerei der Institutsleitung im Verlauf der Ausschreibung nicht ausschließen will.
Die ELI-NP-Forschungsanlage in Magurele vor den Bukarester Stadttoren ist Teil eines europäischen Forschungsprojekts, das die Entwicklung von "Superlasern" visiert. So soll der in Rumänien entwickelte Hochintensitätslaser eine Spitzenleistung von 10 Petawatt aufweisen. Die mehr als 350 Millionen teure Forschungsanlage in Rumänien ist als paneuropäisches Labor gedacht, den Löwenanteil der Kosten, nämlich 83 Prozent, trägt die EU. Mit dem Einbau des Superlasers ELI-NP soll 2015 begonnen werden, die Forschungsanlage selbst könnte dann 2017 ihre Tore für Wissenschaftler aus aller Welt öffnen.
Im Rahmen des Mega-Forschungsprojekts ELI sind insgesamt vier Hochleistungslaser geplant: So wird in Prag ein weiterer Superlaser der Exawatt-Klasse (ELI-Beamlines) gebaut, während im ungarischen Szeged die Attosekunden Forschungseinrichtung ELI-ALPS entstehen soll. In einer vierten und letzten Etappe sollen die drei Forschungsprojekte dann zur Entwicklung eines grenzensprengenden Superlasers führen, der doppelt so stark wie seine drei Vorläufer wird.