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Herzliches Aufeinandertreffen zwischen Strache und Hofer - Kurz mit widersprüchlichen Aussagen zu Kickl als Klubchef.
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Wien. Am freiheitlichen Parteitag war Heinz-Christian Strache nicht. Der langjährige Parteichef wahlwirbt zwar fleißig für die FPÖ, jedoch primär auf seiner Facebookseite. Von offiziellen Veranstaltungen hält sich Strache fern. Bis Donnerstag. Da tauchte er beim "Blauen Oktoberfest" in der Wiener Prateralm auf.
Dort kam es auch zum erstmaligen Zusammentreffen Straches mit dem nunmehrigen FPÖ-Chef Hofer im Rahmen eines öffentlichen Auftritts seit Straches Rücktritt. Hofer umarmte Strache dabei mehrmals, herzte ihn und posierte für Fotos. Dabei war Hofer zuletzt um größtmögliche Distanz zu Strache bemüht. Es war auch zu einer kurzen Meinungsverschiedenheit hinsichtlich der Administratorenrechte von Straches Facebook-Seite gekommen.
Der ehemalige Bundeskanzler Sebastian Kurz hatte die Auflösung der Koalition vor allem damit begründet, dass die FPÖ aus der Ibiza-Affäre nicht die richtigen Schlüsse gezogen habe. Hofer wiederum setzt viel daran, die Koalition mit der ÖVP nach der Wahl weiterzuführen. Der Wunsch steht sogar im Zentrum des freiheitlichen Wahlkampfes. Insofern überrascht das öffentliche und herzliche Zusammentreffen von Hofer mit Strache.
Kurz kann sich Kickl als Klubchef vorstellen
Ein weiterer Knackpunkt bei einer möglichen türkis-blauen Zusammenarbeit ist die Person Herbert Kickl. Als Minister wird er von der ÖVP kategorisch abgelehnt, als Klubchef im Parlament hätte Kurz mit Kickl weniger Probleme. Im Ö1-Interview widersprach er dem früheren ÖVP-Klubchef Andreas Khol, der in der "Tiroler Tageszeitung" gemeint hatte, in einer Koalition sei der Klubobmann eine Schlüsselfunktion und Kickl daher "nicht zu akzeptieren". Kurz sagte: "In parteiinterne Entscheidungen anderer Parteien habe ich mich noch nie eingemischt und werde ich mich nicht einmischen."
Gegenüber der APA schränkte Kurz dann in einem Statement seine Aussage dahingehend ein, dass die Frage des Klubobmannes in einem Gesamtpaket bewertet werden müsse. "Jedenfalls muss die Zusammenarbeit zwischen der Regierung und den Klubobleuten der Regierungsparteien reibungslos funktionieren." (sir)