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Strache in Wahlkampflaune

Von Sonja Gerstl

Politik
Strache läuft sich für den Wiener Wahlkampf warm.
© Max Herbst

Statt einer Landesliste gab es einen Rundumschlag gegen den politischen Mitbewerb.


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An sich sei man derzeit noch damit beschäftigt, die vorgeschriebenen Unterschriften für das Team HC Strache zu sammeln, so Heinz-Christian Strache. Die Kandidatenliste für die Wien-Wahl am 11. Oktober würde deshalb auch noch etwas auf sich warten lassen.

Stattdessen rührte man am Donnerstag in den Klubräumlichkeiten zunächst die Werbetrommel für den neuen Fanshop (T-Shirts, Tassen, Gesichtsmasken und sogar Sporttaschen ...) ehe Strache in gewohnter Manier zum Rundumschlag gegen fast alle wahlwerbenden Parteien ausholte. Nicht unter den Angeprangerten fand sich interessanterweise die FPÖ.

Naturgemäß ein Dorn im Auge waren Strache dabei vor allem die Ausschreitungen in Favoriten. Die türkis-grüne Bundesregierung habe erst eine Reihe von Studien (gemeint sind die Studien, die der Österreichische Integrationsfonds zum Thema "Parallelgesellschaften" in Auftrag gab, Anm.) gebraucht, um zu erkennen, wovor Strache schon seit 2004 warnen würde. Österreich sei kein Einwanderungsland, erklärte Strache. Was sein Vorgänger, der verstorbene FPÖ-Chef Jörg Haider, bereits 1993 mit entsprechenden Forderungen untermauerte, habe er, "das freiheitliche Original", dann sukzessive und teilweise mit massivem Gegenwind umzusetzen versucht. Erst relativ spät sei der ehemalige Koalitionspartner ÖVP auf diesen Zug aufgesprungen, weshalb jetzt auch vieles im Argen sei. Konkret nannte Strache Wohnungsnot, Arbeitslosigkeit und zu viele Schüler mit ausländischer Muttersprache an Wiens Schulen. Hinzu käme der Import von Kulturkonflikten wie sich anhand von Favoriten zeige. "Hier werden wir bis zum 11. Oktober ordentlich in Position gehen", kündigt Strache einen Wahlkampf gegen die "rot-grünen Multikulti-Träumer" an.

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Wie schon in seiner Zeit als FPÖ-Chef und Vizekanzler der Republik, sind Strache vor allem die Grünen ein Dorn im Auge. "Vom Parkpickerl über Pop-up-Radwege, einem aufgeschütteten Strand samt Minipool am Gürtel bis hin zum "Autoverbot" in der Innenstadt - man kann sich nur noch an den Kopf greifen", befand Strache, der wegen "derart unsinniger Aktionen" auch katastrophale Auswirkungen auf die Wiener Wirtschaft befürchtet.

Gratis-Parkpickerl für Wien

Sein Team werde sich im Wahlkampf jedenfalls für die Einführung eines kostenlosen Parkpickerls für Wiener und dem Ausbau von Park&Ride-Anlagen für Berufspendler stark machen.

Einmal mehr beteuerte Heinz-Christian Strache seine Unschuld in Zusammenhang mit der Ibiza-Affäre: "Ich bin das Opfer krimineller Machenschaften." Zudem forderte er die Herausgabe des Ibiza-Videos. Dieses "Spiel" um die ungeschnittene Version der Aufnahme, die ihm als unmittelbar Betroffenen bis heute nicht gezeigt worden sei, nehme "groteske Züge" an.

Laut Strache seien jene Passagen, die ihn von den Vorwürfen der Korruption und der Käuflichkeit entlasten würden, "konsequent herausgeschnitten worden". Er, Strache, werde seinem politischen Rufmord entschlossen entgegentreten. "Ich bin damals niedergegangen, aber der Kampf geht über die volle Distanz. Ich bin wieder da", so Strache.

Es sei "immer wieder schön, wenn man unterschätzt wird", insofern freue er sich auf den Kampf "David gegen Goliath". Er werde mit allen wahlwerbenden Parteien inhaltliche Auseinandersetzungen führen und diese auch suchen. Bevorzugter Sparring Partner dürfte die ÖVP werden. Diese würde, ist Strache überzeugt, "sicher wieder einen auf Kopie" seiner Wahlkampfthemen machen. Beunruhigen würde ihn das aber nicht, denn: "Ich bin das Original."

Sechs Prozent Zustimmung

Der frühere FPÖ-Politiker tritt mit dem Team HC Strache an, das bereits im Wiener Gemeinderat vertreten ist. Unterschriften sammeln muss man aber trotzdem, weil die Partei aus einer FPÖ-Abspaltung hervorging und damit nicht auf dem Stimmzettel von 2015 stand. Als Fixstarter auf der Landesliste gelten neben Strache, Karl Baron, Dietmar Kops und Klaus Handler. Laut aktueller Wahlprognosen liegt das Team HC Strache derzeit bei etwas über sechs Prozent und würde damit den Einzug in den Wiener Gemeinderat schaffen.