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Strahlende Spätsommersterne und helle Milchstraße im Schwan

Von Hermann Mucke

Wissen

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Sonnenchronik: Rasch verkürzt sich nun die Dauer der lichten Tage, vom 1. mit 13 Stunden 23 Minuten bis zur Tagundnachtgleiche, dem Herbstanfang, am 22. auf 12 Stunden 11 Minuten. Dann erreicht die Sonne in Widerspiegelung des Erdumlaufs im Tierkreis den Anfang des Zeichens Waage um 16.21 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit. Die Dauer des Herbsttagundnachtgleichen-Tages währt vom Erscheinen bis zum Verschwinden des Oberrandes der Sonne 12 Stunden 11 Minuten. Ab Sonnenuntergang dauert die Bürgerliche Dämmerung bis zum Erscheinen der ersten Sterne bei 6 Graden Sonnentiefe im ganzen September 32 Minuten. Die Nautische Dämmerung bis zum Eintritt der fast vollen Nacht sinkt vom 1. mit 1 Stunde 11 Minuten bis 30. auf 1 Stunde 7 Minuten.

Mondchronik: Am 1. tritt der Neumond ein und bringt eine bei uns unsichtbare ringförmige Sonnenfinsternis. Der Mond erscheint als Neulichtsichel tief in der Abenddämmerung des 3. nahe Westen und steht unweit Venus. Seine Erdferne durchläuft er am 6. in der Waage, seinen Südpol zeigt uns der Mond am 8. so randfern wie möglich. Im Ersten Viertel steht er am 9. im Schlangenträger neben Mars. In höchster Himmelsbahn zieht der Mond am 11. im Schützen von Aufgang bis Untergang, die Libration sorgt am 13. für ein möglichst randnahes Mare Crisium.

Der Vollmond am 16. im Wassermann bringt eine bei uns abends sichtbare kleine Mondfinsternis. Von 20.01 Uhr bis 21.47 Uhr können wir eine schwache Verdunkelung am linken oberen Mondrand mit freiem Auge sehen. Der Mond steht dabei maximal um 20.54 Uhr mit 91 Prozent seines Durchmessers im Halbschatten der Erde.

Fachlich interessant sind die Uhrzeiten, zu denen erste und letzte Verdunkelung des Mondrandes mit freiem Auge wahrgenommen werden können. Bitte senden Sie diese an das Astronomische Büro, 1230 Wien, Hasenwartggasse 32 - besten Dank! Die Finsternis wird im Freiluftplanetarium Sterngarten Georgenberg in Wien 23 erklärt und mit Fernrohren gezeigt.

Seine Erdnähe durchläuft der Mond in den Fischen am 19., am 21. lässt sich dank der Libration der Nordpol des Mondes so randfern als möglich sehen. Im Letzten Viertel und in höchster Himmelsbahn steht der Mond am 23. in den Zwillingen. Als letztes Mondereignis im September können wir am 29. die Altlichtsichel vor dem Neumond am 1. Oktober tief in der östlichen Morgendämmerung sehen.

Planetenlauf:Merkur taucht frühestens am 21. tief in der Morgendämmerung im Osten auf, er zieht von der Jungfrau in den Löwen. Venus zeigt sich ungünstig tief in der Abenddämmerung nahe Westen und wechselt von der Jungfrau in die Waage. Mars finden wir abends niedrig nahe Südsüdwesten in Skorpion und später im Schützen. Jupiter ist in den Sonnestrahlen unsichtbar. Saturn steht am Abend zwischen Südsüdwesten und Südwesten im Schlangenträger. Im Fernglas können wir seinen größten Mond Titan am 5. und 21. westlich sowie am 13. und 29. östlich des Mutterplaneten sehen.

Sternenbilderhimmel:Die Sternkarte gilt für den 1. um 22.11 Uhr und für den 30. um 20.17 Uhr MESZ. Wir halten sie so, dass die betrachtete Gegend unten liegt. Tief nahe Südwesten bedeuten die kleinen Kreise Mars (M) sowie Saturn (S) und der strichlierte Kreisbogen bezeichnet den Zug der Milchstraße.

Der abendliche Sommerhimmel bietet uns hoch im Süden das Große Norddreieck mit Leier, Schwan und Adler mit den Hauptsternen Wega, Deneb und Atair. Arkturus im Bootes oder Bärenhüter zeigt das nahe Ende des Sommers an. Niedrig zwischen Südosten und Südsüdosten können wir den Südlichen Fisch mit seinem Hauptstern Fomalhaut sehen und aus dem tiefen Nordosten ist Kapella im Fuhrmann heraufgestiegen. Die "Fünfsternreihe" mit den Hauptsternen von Perseus, Andromeda und Pegasus zieht vom Nordosten über den Osten in den hohen Ostsüdosten. Näheres zu den hellen Spätsommersternen findet sich im Begleitband des Freiluftplanetariums Sterngarten Georgenberg. Er wird nach Eingang von 13,30 auf IBAN AT64 6000 0000 9305 3136, Österreichischer Astronomischer Verein, zugesandt. In dunkler, klarer Nacht kann jetzt auch wunderschön das Band der Milchstraße mit dem Fernglas durchmustert werden.

Freiluftplanetarium:Sterngarten Georgenberg bei der Wotruba-Kirche, Wien 23, unweit der Wotruba-Kirche: Fr. 16., 19.45 Uhr Mondfinsternis mit Erklärung. Sa. 17. im Stadtlokal Walfischgasse 12, Festsaal, Sondervortrag: Der neue kleine Mond der Erde (Rudolf Dvorak vom Institut für Astrophysik der Uni Wien). Mi. 24., 12.30 Uhr, Sterngarten: Zum Herbsttagundnachtgleichen-Mittag (F. Vrabec). Tagesbusfahrt zur Stonehenge-Ausstellung in Mistelbach am Sa., 22. Oktober, 9.45 Uhr, ab 1010, Morzinplatz. Fahrtbeitrag 32 Euro auf AT96 6000 0000 0727 0125, Österreichischer Astronomischer Verein, bis 10. Oktober einzuzahlen. Beschränkte Teilnehmerzahl! Tel.: 01-889 35 41, im Web: www.astronomisches-buero-wien.or.at.