Arbeitslosigkeit müsste sinken | Die aktuelle Wirtschaftskrise könnte nach Einschätzung des Chefs des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, in spätestens einem Jahr überwunden sein.
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Wenn die Arbeitslosigkeit zurückgehe, könne es sein, dass die Misere "in zehn bis zwölf Monaten hinter uns liegt", sagte der IWF-Direktor am Sonntag in Istanbul. Derzeit gehe es allerdings vor allem darum, dass die begonnene Erholung auch von Dauer ist.
Im Moment sei es für Regierungen noch nicht die Zeit, die milliardenschweren staatlichen Anti-Krisen-Programme zurückzufahren.
Der Fonds machte zugleich deutlich, dass er eine zentrale Rolle bei dem anstehenden Ausstieg aus den Hilfen spielen will. Bis zum Frühjahr soll er Richtlinien erarbeiten, die Programme "ordentlich und kooperativ" zurückzufahren, hieß es am Sonntag in einer Erklärung des IWF-Finanz- und Währungsausschusses (IMFC), dem höchsten Lenkungsgremium des Fonds. Der IWF solle zur "zentralen Organisation" dafür werden, sagte IMFC-Vorsitzende Youssef Boutros-Ghali.
Der Ausschuss, in dem 25 Finanzminister die Interessen der Mitgliedsländer vertreten, sprach sich zudem für eine Beibehaltung der Programme aus, solange die Wirtschaftserholung noch nicht gesichert ist. Man stehe bereit, mit weiteren Maßnahmen die Kreditvergabe anzukurbeln, für neue Arbeitsplätze zu sorgen und den Kampf gegen die Armut zu verstärken. Am Vortag hatten sich die sieben führenden Industrienationen (G7) ebenfalls dafür ausgesprochen, die Anti-Krisen-Programme vorerst nicht zurückzufahren. (APA)