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Streikbrecher am Wiener Juridicum

Von Matthias Bernold

Wissen

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"Ich sehe überhaupt nicht ein, wieso man diesen linken Demonstrierern einen Persilschein zum Rechtsbruch geben soll", echauffiert sich der bebrillte Jus-Student. Wenn es bei den Studiosi die Unterteilung in kritisch-schlimm und duldsam-brav überhaupt gibt, dann muss die Demarkationslinie entlang dem Grundriss des Wr. Juridicums verlaufen. Während gestern die Kritiker der Studienreform - mehrheitlich Studenten anderer Fächer - mit Bannern und Klebebändern ausgestattet, den Eingang der juridischen Fakultät blockierten, reagierten die angehenden Rechtsgelehrten mit Unmut. Frage an eine Streikende: Glaubt ihr, dass es Sinn macht, die Leute am Betreten des Gebäudes zu hindern? "Es macht mehr Sinn, als nichts zu tun und alles hinzunehmen. Auch wenn man nicht jeden Einzelnen überzeugen kann."