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Streitfall voestalpine

Von Sissi Eigruber

Wirtschaft

Die ÖIAG soll an der voestalpine 25% plus eine Aktie halten, die Bundesregierung den Privatisierungsauftrag entsprechend ändern - so lautet die Forderung der Oppositionsparteien und des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB), der am Freitag auch mit Kampfmaßnahmen gedroht hat.


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Das aktuelle Konzept sieht eine gänzliche Privatisierung der voestalpine vor. Derzeit befinden sich 34% der Anteile im Besitz der Österreichischen Industrieholding AG (ÖIAG). 65,3% der Aktien sind in Streubesitz. Davon entfallen rund 30% auf Österreich (u.a. BAWAG/P.S.K. und RLB Oberösterreich).

Welche Variante für die voestalpine besser sei, das wisse der Generaldirektor des Unternehmens am besten, meinte Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Voest-Chef Franz Struzl möchte bekanntlich eine Privatisierung über die Börse oder einen Verkauf an mehrheitlich österreichische Finanzinvestoren. In einem Interview mit der Tageszeitung "Standard" führte Struzl auch die Möglichkeit einer schrittweisen Privatisierung von vorerst 9% (unter Beibehaltung der ÖIAG-Sperrminorität) an, der dann die restlichen 25% im nächsten Jahr folgen könnten. Pühringer sprach sich jedenfalls gegen einen ausländischen Investor und gegen eine Filetierung des Unternehmens aus, "die Entscheidung liegt beim Bund", so der Landeshauptmann.

Die ÖIAG hat bestätigt, dass für die Privatisierung "mit mehreren Interessenten exploratorische Vorgespräche" geführt worden sind und dass gemäß den EU-Vorschriften auch Interessenten aus dem Ausland zur Angebotslegung eingeladen werden. Interesse an der voestalpine zeigte auf Anfrage der "Wiener Zeitung" ThyssenKrupp: Wenn es möglich wäre, "würden wir sicher wieder Gespräche aufnehmen", so Erwin Schneider, Kommunikations-Chef von ThyssenKrupp.