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Strom wird ab Herbst teurer

Von Veronika Gasser

Wirtschaft

Strom könnte ab Herbst teurer werden. Energie-Control-Chef Walter Boltz schließt nicht aus, dass durch die gestiegenen Großhandelspreise auch die Preise für Haushalte und Gewerbe erhöht werden.


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Der Verbund hat sich erst vor drei Wochen über das hohe Preisniveau gefreut. Als Trostpflaster gibt es eine Kompensation bei den Netztarifen, denn diese werden ab Oktober um bis zu 10% per Verordnung gesenkt. Auch die Gasnetztarife werden im Schnitt um 10 bis 15% reduziert. Die Energieversorger sind ab 1. Oktober angehalten, ihre Netztarife zu senken. Dieser Einschnitt wurde von der Branche mit Murren hingenommen. Eigentlich wollte die E-Control schon ab Herbst mit ihrem ungeliebten Benchmarking-System der E-Wirtschaft die Einnahmen beschneiden - denn das Netz macht für Haushalte immerhin fast 60% der Stromrechnung aus. Doch zäher Widerstand hat den Regulator zu einer zweistufigen Reduktion bewogen. Der erste Schritt wird eine Senkung von rund 40 Mill. Euro ausmachen, rechnet Boltz.

Mit dem Benchmarking-System, wonach die fünf effizientesten Unternehmen als Richtschnur für ihre Konkurrenten dienen, wird erst im Frühjahr 2004 begonnen. Erweisen sich verrechnete Kosten als nicht gerechtfertigt, "werden die Schlechtesten mit einem Abschlag zwischen 20 und 25% innerhalb einer Regulierungsperiode - also 4 Jahre - rechnen müssen", erklärt Boltz. Ein Haushalt könne dann zumindest beim Netz zwischen 5 bis 10 Euro pro Jahr sparen. Zumindest wird der erwartete Preisanstieg bei Energie nicht sehr schmerzhaft sein.

Besonders stark sind die verordneten Tarifsenkungen für die Unternehmen in Graz (10%), Tirol (8%) Oberösterreich (7,7%), Klagenfurt (7,9%), Burgenland (7%), Niederösterreich (6,7%), Linz und Wien (6%). Moderat fallen sie für die Netzbetreiber in der Steiermark (1,4%) und Kärnten aus (0,4%).

Auch den Gasnetzbetreibern geht es an die Einnahmen. Auf wieviel sie im einzelnen verzichten müssen steht noch nicht fest. Im Schnitt sollen die Tarife um 10 bis 15% sinken. Doch Boltz warnt die Verbraucher vor übertriebener Vorfreuden, da die Ersparnis durch die ab Jänner 2004 doppelt so hohe Gasabgabe mehr als wettgemacht wird.