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Strom wird billiger, Gas teurer

Von WZ Online

Wirtschaft

Wien. Neue Netztarife hat die Energieregulierungsbehörde E-Control per Jahresbeginn verordnet: Strom wird billiger, Gas teurer. Die Stromnetztarife werden um durchschnittlich rund 3,8 Prozent gesenkt, allerdings mit großen regionalen Unterschieden - in manchen Gebieten gibt es auch eine Erhöhung.


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In Summe bringt die Netztarifsenkung für alle Stromkunden eine Entlastung von insgesamt 63 Mio. Euro. Die Netztarife für Gas werden um durchschnittlich 5,1 Prozent angehoben, teilte die E-Control Mittwoch mit.

Die Mehrkosten für alle Gaskunden bezifferte E-Control-Chef Walter Boltz gegenüber der APA mit rund 10 bis 15 Mio. Euro. Die Strom- und Gasrechnung besteht zu jeweils rund einem Drittel aus dem reinen Energiepreis und dem von der E-Control festgesetzten Netztarif sowie Steuern und Abgaben.

Die Änderungen bei den Stromnetz-Tarifen fallen regional höchst unterschiedlich aus. Für einen Durchschnittshaushalt mit einem Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden (kWh) Strom bedeutet dies laut Boltz geringere Kosten von bis zu 12 Euro im Jahr (Oberösterreich). Den stärksten Rückgang bei den Netztarifen gibt es in Wien und Oberösterreich (je -5,8 Prozent), gefolgt von Salzburg (-5,3 Prozent), dem Burgenland (-5,2 Prozent), Vorarlberg (-5,1 Prozent), Tirol (-4,2 Prozent), Innsbruck (-3,8 Prozent), der Steiermark (-3,7 Prozent), Klagenfurt (-3,2 Prozent) und Niederösterreich (-2,1 Prozent). Erhöhungen gibt es in Kärnten (+3,4 Prozent), Kleinwalsertal (+1,8 Prozent) und Graz (+1,6 Prozent). Am höchsten sind die Stromnetztarife für den Durchschnittshaushalt im kommenden Jahr in Kärnten und im Kleinwalsertal mit jeweils rund 6,3 Cent/kWh, am niedrigsten in Klagenfurt (rund 4 Cent/kWh) und Wien (4,2 Cent/kWh).

Die Erhöhung der Gas-Netztarife schlägt sich laut Boltz bei einem Wiener Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 15.000 kWh mit rund 11 Euro im Jahr nieder. Ein Grund für die Anhebung der Gas-Netztarife durch die E-Control seien beträchtliche Investitionen in die Gasinfrastruktur sowie in die Südschiene. Zudem sei der Gasverbrauch gesunken.

Seit 2001 seien die Strom-Netztarife in Summe um fast 600 Mio. Euro bzw. 28 Prozent reduziert worden, so E-Control-Chef Walter Boltz in der Pressemitteilung. Bei Gas seien die Kosten seit Beginn der Liberalisierung im Oktober um mehr als 9 Prozent bzw. mehr als 50 Mio. Euro gesenkt worden.

Die E-Control und der Verband der Elektrizitätsunternehmen Österreichs (VEÖ) haben sich auch über die Eckpunkte für die zweite Regulierungsperiode für die Jahre 2010 bis 2013 geeinigt, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Bereits per 1. Jänner 2010 werde ein Viertel der festzustellenden Effizienzsteigerungen auf Basis der Kosten des Geschäftsjahres 2008 den Kunden zugute kommen. Ein Investitions- und Betriebskostenfaktor wird nun ausgehend von der Entwicklung der Kapitalkosten ermittelt, dazu kommt eine Kostenabgeltung für die Investitionen ab 2009. Ab 2010 werden die Kosten sämtlicher vorhandener Anlagen abgegolten. Für Investitionen ab 2009 wird eine zusätzliche Investitionsförderung gewährt. Einer Umsetzung der angekündigten Investitionsvorhaben in die Netzinfrastruktur zum Wohle der Versorgungssicherheit stünde nun nichts mehr im Wege, so Boltz.