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Stromehe steht nicht auf Agenda

Von Veronika Gasser

Wirtschaft

Bei der heutigen Hauptversammlung des Verbund wird die Dividende von 3 Euro beschlossen sowie der Aufsichtsrat neu besetzt. Michael Losch, Wirtschaftsministerium und Hans-Jörg Tengg, smart technologies, ziehen neu in den Aufsichtsrat ein.


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Die heiße Kartoffel der vergangenen Monate, die Österreichische Stromlösung (ÖSL), befindet sich nicht auf der Tagesordnung. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass einige Aktionäre den Verbund-Vorstand mit Fragen bombardieren werden.

Zumal in der letzten Aufsichtsratsitzung beschlossen wurde, dass der Zusammenschluss von Verbund mit der Energie Allianz (Wienenergie, EVN, Energie AG OÖ, Linz AG und Bewag) zügig weiterverhandelt werden soll. Bis Juni sollten das Ergebniss einer ao. Hauptversammlung vorgelegt werden. Wie diese aussehen wird, hängt nicht zuletzt vom Willen des Eigentümers ab. Bisher hat sich Wirtschaftsminister Martin Bartenstein immer nur vorsichtig positiv zur Stromehe geäußert. Vorwände dagegen brachte allerdings am laufenden Band sein Partei-Kollege, Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl vor. Die laute Kritik gab dem dezidierten ÖSL-Gegner, Verbund-Chef Hans Haider, Rückenwind um das Projekt wegen Fehlprognosen - die Zahlen, wonach bis zu 80 Mio. Euro Sparpotential bestehe, kamen auch vom Verbund - als unrentabel zu bezeichnen.

Und die jüngste Bilanz zeigt, dass der Verbund keine Partner braucht, um sich am liberalisierten Strommarkt zu behaupten: Ein Rekordergebnis jagt das andere und die Strompreise sind entgegen anderslautender Versprechungen seit der Marktöffnung gestiegen. Erzielt wurden die Traumzahlen jedoch nicht nur am heimischen, sondern auch am deutschen (+26%), französichen (+57%) und ein wenig am italienischen Strommarkt. Der Versorger ist nicht bereit die Energie in Österreich günstig abzugeben, wenn im Ausland dafür viel höhere Preise bezahlt werden.