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"Stromlösung ist so gut wie obsolet"

Von Veronika Gasser

Wirtschaft

Für Energie AG ist die Stromlösung nicht mehr machbar. | Reykjavik/Wien. "Seitdem offiziell ist, dass der Verbund seine ehemalige Großkundengesellschaft APC zurückkauft, ist die Stromlösung obsolet geworden und muss zu Grabe getragen werden," erklärt Leo Windtner, Chef der Energie AG Oberösterreich, anlässlich einer Island-Studienreise.


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Denn der Verkauf der APC war eine der wichtigsten Bedingungen für die Genehmigung der Stromehe durch die EU-Wettbewerbshüter. Daher wurde die APC vor etwa einem Jahr an die slowenische Istrabenz abgegeben. Es könnte sein, dass der Deal mit einem Rückkaufsrecht gekoppelt wurde. Auch ist die Istrabenz in einer heiklen Situation, da sie den Strom zu günstigen Konditionen vom Verbund geliefert bekommt. Der Vertrag läuft jedoch nur über fünf Jahre.

Der Verbund will nun über eine "Stromlösung light" verhandeln, in welcher viele verhandelte Positionen seitens der EnergieAllianz-Partner EVN, Wien Energie, Energie AG, Linz AG und Bewag aufgegeben werden sollen.

Doch für eine abgespeckte Variante des Bündnisses zwischen Verbund und Allianz stehen die Oberösterreicher nicht mehr zur Verfügung. Denn ausschließlich für die von Brüssel genehmigte Variante gibt es laut Windtner einen Landtagsbeschluss.

Auch ist Windtner überzeugt, dass nach dem Einbekennen des Scheiterns die Karten in der E-Wirtschaft neu gemischt werden. So könnten alte strategische Zusammenschlüsse wie die EnergieAllianz - mit dieser hat die Energie AG so und so nie wirklich Freude gehabt - an Bedeutung verlieren und dafür neue entstehen.

Von der Politik fordert der Energie AG-Vorstand nachvollziehbare Positionen. Denn immerhin sei die Republik Verbund-Eigentümerin und könne somit dem Vorstand die Richtung weisen.