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Studie: Angst vor Jobverlust geht um

Von WZ-Korrespondent Wolfgang Tucek

Europaarchiv

Höhepunkt der Krise für die meisten noch nicht erreicht. | Weiterbildung gilt als wichtig, wird aber nicht angestrebt. | Brüssel. Die Österreicher fürchten sich laut Eurobarometer-Umfrage überdurchschnittlich stark, im Fahrwasser der Wirtschaftskrise ihren Job zu verlieren. 38 Prozent beträgt der heimische Wert gegenüber dem EU-Schnitt von 32 Prozent.


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Noch mehr Sorgen machen sie sich allerdings um ihre Lebenspartner und Kinder mit je 40 und 44 Prozent. Diese Fremdsorge sei mentalitätsbedingt, erläutert Harald Pitters von Karmasin-Marktforschung, der das Projekt für Österreich betreut. Das könne an einem hohen sozialen Gewissen liegen oder daran, dass den anderen weniger zugetraut werde. Denn dass sie in zwei Jahren (wieder) einen Job haben werde, glauben immerhin fast drei Viertel aller Österreicher.

Ein Faktor dabei sei auch der stärkere Familienzusammenhalt in katholischen Ländern - "um die Kinder machen wir uns immer Sorgen", meinte Pitters. In protestantischen Ländern werde eher auf Eigenverantwortung gesetzt. Tatsächlich machen sich die Dänen und Schweden wesentlich weniger Sorgen um den Jobverlust ihrer Kinder. Das gilt dort allerdings auch für die eigenen Arbeitsplätze, was die Sprecherin von Sozialkommissar Vladimir Spidla mit den flexiblen Arbeitsmärkten in diesen Ländern erklärte. Die größten Sorgen um ihren Job machen sich die Spanier, die Litauer und die Letten mit jeweils 65, 63 und 46 Prozent.

Wenig Weiterbildung

Gut die Hälfte der Österreicher glaubt unterdessen, dass die schlimmsten Auswirkungen der Krise auf den Arbeitsmarkt noch bevorstehen. Damit liegen sie unter dem EU-Schnitt von 61 Prozent, sind jedoch weit mehr als jene, die sich um ihren eigenen Job oder den ihrer Lieben sorgen.

Ein "Klassiker" sei darüber hinaus die Schere zwischen sozial erwünschten und tatsächlichen Verhalten, erläuterte Pitters: So meinen 90 Prozent der Österreicher, dass laufende Fortbildung die Job-Chancen erhöht. Lediglich 24 Prozent haben im letzten Jahr an entsprechenden Kursen teilgenommen. Das liege auch an zu wenigen Anreizen der Firmen, die ihre Arbeitnehmer lieber im Betrieb als in Kursen hätten, meinte Pitters. Ein Prozent der Befragten konnte nicht beantworten, ob sie in den letzten zwölf Monaten an einer Fortbildung teilgenommen haben.

Als weiteres Beispiel nannte Pitters die Frühpensionen, deren Eindämmung immerhin 51 Prozent der Österreicher für ein geeignetes Mittel für eine höhere Beschäftigungsquote halten. Die Frührente selbst in Anspruch zu nehmen, wenn die Möglichkeit besteht, lehnten die Leute dagegen kaum ab.