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Studieren ist kein Spaziergang

Von WZ Online / Dagmar Weidinger

Wissen
Wer im Studium unter hohem Druck steht, wird anfällig für psychische Krankheiten. (Foto: Uni Wien)

Die Psychologischen Beratungsstellen für Studierende Österreichs feiern am Freitag ihr 40-jähriges Bestehen. | Wien. Vier Jahrzehnte Orientierung, Beratung und Psychotherapie in den Universitätsstädten Wien, Linz und Salzburg werden am Freitag mit einer großen Festveranstaltung in der Aula der Wissenschaften gewürdigt.


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Das Thema scheint erst langsam in den Medien anzukommen: Studieren ist nicht mehr das, was es einmal war. Vorbei sind die Zeiten des späten Aufstehens und langen Partymachens. Wer heute ein Studium beginnt, steht von Anfang an unter Druck. Aus Studienfreunden werden Konkurrenten, denn schließlich gilt es den Bachelor oder Master in Rekordzeit durchzuziehen und sich dabei nebenbei auch noch die nötige Arbeitserfahrung anzueigenen.

Bereits 2009 ergab eine Studie der deutschen Bildungsgewerkschaft GEW, dass die Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge die Studierenden zusehends unter krank machenden Druck setzen würde. Den Erkenntnissen der Studie zufolge, führe der Leistungsdruck bei den betroffenen Studenten überdurchschnittlich oft zu Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen. Wer nicht gelernt hat Ellenbogen zu zeigen, fällt möglicherweise schnell durch den Rost.

Wachsenden Zulauf verzeichnen deshalb auch die österreichischen Beratungsstellen, sodass die Serviceeinrichtungen des Bundes zur psychologischen Unterstützung von Studierenden im Laufe der letzten Jahr kontinuierlich ausgebaut wurden. Im letzten Jahr betreuten rund 60 Mitarbeiter zirka 5000 junge Menschen in sechs Beratungseinrichtungen. Neben Hilfestellungen im Bereich der Studienwahl beziehungsweise des Studienwechsels gibt es die Möglichkeit Einzelpsychotherapie in Anspruch zu nehmen oder sich für eine der vielen Gruppen anzumelden.

Einfache Tipps, wie etwa zur Entspannung vor einer Prüfungssituation können mittlerweile auch auf der Homepage der Beratungsstelle angesehen werden.

Das Festprogramm wird am Freitag durch Dr. Paul Wilkens, dem Leiter der Psychologischen Studierendenberatung in Wien, eröffnet. Als weitere Gäste werden Dr. Elisabeth Freismuth, Sektionschefin des BMWF, sowie die beiden Leiter der Beratungsstellen in Linz und Salzburg erwartet. Auch Sigrid Maurer, Vorsitzende der Österreichischen Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft, wird sich an einem Podiumsgespräch beteiligen.

Psychologische Studentenberatung