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Wien. In 54 Tagen endet die Frist im Atomstreit zwischen dem Westen und dem Iran. Das am 20. Juli noch einmal bis zum 24. November verlängerte Interimsabkommen vom vergangenen Jahr ist laut westlichen Diplomaten das "letzte diplomatische Fenster" für eine umfassende friedliche Lösung. Eine weitere Verlängerung ist demnach ausgeschlossen. Dementsprechend hektisch ist die Suche nach einem endgültigen Deal. Bei Treffen in Brüssel, Genf, Wien und New York wird im gesamten September versucht, den Rahmen für einen endgültigen Konsens zu koordinieren.
Einer dieser Treffen fand zwischen Deutschland, Frankreich und Großbritannien und dem Iran auf Vizeaußenministerebene am Donnerstag in Wien statt.
Die iranischen Vertreter Majid Takhte Ravanchi und Abbas Araqchi wollen den Fahrplan für die offenen Punkte avisieren. Bereits in der vergangenen Woche hatten sie ein bilaterales Meeting mit der US-Delegation unter dem Vorsitz von US-Vizeaußenminister William Burns und Staatssekretärin Wendy Sherman in Genf und eines mit der EU-Außenkommissarin Catherine Ashton in Brüssel absolviert.
Eine Lösung dürfte aber nicht so einfach werden. Das Verhandlungsteam rund um den iranischen Präsidenten Hassan Rohani und seinem Außenminister Mohammad Javad Zarif haben seit dem Herbst des Vorjahres zwar neue, freundliche Töne angeschlagen, die Positionen sind aber in einigen Punkten die alten geblieben. Als größter Erfolg gilt das Interims-Abkommen. Darin wurde vereinbart, dass der Iran vorläufig sein Atomprogramm herunterfährt, sprich die Urananreicherung auf fünf Prozent begrenzt. Im Gegenzug hat der Westen einige der schmerzhaften Wirtschaftssanktionen gegen Teheran gelockert.