Ruhm ist eine der größten Obsessionen seit dem späten 20. Jahrhundert. Für viele ist er ein erstrebenswertes Ziel, für andere eine gefähr-liche Sucht. Der Durchschnittsbürger sucht Berühmtheiten und Idole, um die Eintönigkeit seines Alltagslebens besser zu bewältigen.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 18 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Dienstagabend zeigte Arte in der BBC-Doku "Dem Idol auf der Spur" den in den letzten Jahren veränderten Charakter des Ruhms: Berühmt werden heutzutage nicht mehr jene, die großartige Leistungen erbringen, sondern vor allem Personen, die die größte Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erregen. Bei den Stars kommt es weniger auf ihre Eigenschaften an, sondern auf die ihnen oft gegen Willen und Realität zugeschriebenen. Das führt dazu, dass viele Zelebritäten unter ihrem Ruhm leiden. Ruhm ist auch kurzlebiger geworden, weil das Publikum Abwechslung braucht. In vielen Beispielen wurde gezeigt, was Menschen bereit sind zu tun, um das Interesse von Medien und Fans zu erregen.
Offen bleibt, ob die Droge des Ruhms vom menschlichen Bedürfnis nach klar identifizierbaren Helden gefördert wird oder bloß ein Ersatz für die mangelnde Faszination des eignen Lebens ist.