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Südafrika: Zehn Jahre Freiheit

Von Barbara Ottawa

Politik

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Nächsten April jährt sich in Südafrika zum zehnten Mal der Jahrestag der ersten demokratischen Wahlen für alle Südafrikaner. Die Welt hielt damals den Atem an, als ein jahrzehntelang unterdrücktes Volk seine ersten Schritte in die Freiheit machte. Doch alle Voraussagen über Bürgerkrieg und Blutbäder bewahrheiteten sich nicht. Der Übergang von der Apartheid in die Demokratie am Kap der Guten Hoffnung verlief friedlich, wenn auch nicht problemlos.

Eine Dekade später sind die Probleme der jahrelangen Unterdrückung noch immer deutlich zu spüren. Doch der Frieden ist Südafrika ist weiter aufrecht und das Modell der Wahrheitskommission zur Aufarbeitung der Vergangenheit, ohne Vergeltung zu üben, hat die Welt erneut mit Staunen nach Südafrika blicken lassen.

Die Hauptprobleme am Kap sind heute die noch immer ungerechte Verteilung der Ressourcen und von Land, sowie die mangelnde Schulbildung großer Teile der Bevölkerung.

Die Symbolfigur des Widerstandes gegen die Apartheid, Nelson Mandela, hat gestern Wien besucht. Er sammelt derzeit Spenden für seinen "Children's Fund", denn sein Kampf gilt jetzt der Immunschwächekrankheit Aids. Von den 45 Millionen Südafrikanern sind derzeit etwa 4,7 Millionen HIV-positiv - viele unter ihnen Kinder. Das Land an der Südspitze Afrikas hat damit eine der höchsten Infektionsraten der Welt.

Dennoch soll das nächste Jahr vor allem im Zeichen der Freude, aber auch der Rückschau stehen, über das, was bisher erreicht wurde. Im April stehen außerdem Wahlen an.