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Sudan droht Blauhelmen

Von WZ Online

Politik

Ein Berater des sudanesischen Präsidenten Omar al-Baschir hat im Fall eines internationalen Haftbefehls gegen den Politiker vor Gefahren für die Friedenshüter in der Krisenprovinz Darfur gewarnt.


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Sollte der Internationale Strafgerichtshof (ICC) in Den Haag wie von Chefankläger Luis Ocampo gefordert Haftbefehl erheben, könne die Sicherheit der gemeinsamen Friedenstruppen von UN und Afrikanischer Union (AU) nicht garantiert werden, warnte Präsidentenberater Bona Malual am Freitagabend während eines Besuchs in Äthiopien im britischen Rundfunksender BBC.

Viele Sudanesen könnten die Sorge haben, dass die UNAMID- Friedenshüter den Präsidenten auf sudanesischem Territorium verhaften könnten, sagte Malual. Sollten UN und AU die dadurch entstehende Gefahr nicht ernst nehmen und ihre Truppen in Darfur lassen, seien sie für alles weitere verantwortlich. Malual hatte bereits in der vergangenen Woche in Nairobi erklärt, die internationalen Operationen in Darfur würden das "erste Opfer" von Ocampos Bemühungen um einen Haftbefehl sein, "denn es ist für uns unmöglich zu akzeptieren, dass eine internationale Streitmacht, die wir nicht kommandieren, mit einem Haftbefehl für unseren Präsidenten in Darfur bleibt."

Erst vor wenigen Wochen waren sieben Friedenshüter im Norden Darfurs getötet worden. Anfang der Woche war ein UN-Polizist in Darfur von sudanesischen Regierungssoldaten krankenhausreif geschlagen worden.

ICC-Chefankläger Ocampo hatte angekündigt, er wolle Haftbefehl gegen Al-Baschir beantragen und warf ihm Völkermord und Kriegsverbrechen in Darfur vor.