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Südbahn-Ausbau nötig

Von Hans-Paul Nosko

Wirtschaft

Die Bahnverbindungen zwischen den östlichen EU-Beitrittsländern müssen durch Österreich führen, um die Wirtschaftskraft im Lande zu halten. Dies verlangt Industriellenvertreter Richard Schenz und fordert einen Ausbau der Südbahn.


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"Wir sind maßlos im Verzug bei der Anbindung der Kandidatenländer", beklagte Schenz, in seiner Funktion als Vorsitzender des Verkehrsausschusses der EU-Industriellenvereinigung UNICE gestern vor Journalisten in Wien. Würden die entsprechenden transeuropäischen Verkehrsverbindungen nicht durch Österreich führen, würde auch "das Wirtschaftswachstum an uns vorbei" fahren, so Schenz.

Der Industriellenvertreter forderte den Ausbau der Nord-Süd-Verbindungen per Bahn auf österreichischem Gebiet, insbesondere auf der Strecke von Brno über Wien, Graz und Klagenfurt zu den Adriahäfen Triest und Koper sowie von Linz über Spielfeld nach Maribor ("Pyhrn-Korridor"). Notwendig dafür seien der Bau des Semmering-Basistunnels und des Koralmtunnels. Darüber hinaus plädierte Schenz für einen Ausbau der Südbahn zu einer zweigeleisigen Hochleistungsstrecke sowie für die Planung einer "zweiten Südbahn", sollte das wachsende Verkehrsaufkommen dies erfordern.

Am 20. Juni dieses Jahres wird in Brüssel eine Vorentscheidung über die weitere Entwicklung der so genannten Transeuropäischen Netze (TEN) fallen. Schenz hofft zwar auf einen Zuschlag für Verkehrsprojekte mit Verbindungen durch Österreich - allerdings: "Derartige Bahnanbindungen müssten auch ohne EU-Unterstützung gebaut werden."