Zuviel Geld fließt nach Wien. | Graz. Das Lobbying für die Koralmbahn zwischen Klagenfurt und Graz flammt nach den Diskussionen der vergangenen Wochen und Monate, ob das Projekt verschoben oder abgesagt werden sollte, offenbar wieder auf. Landespolitiker, Praktiker und Experten trafen sich am Freitag in Graz, um klar zu machen, dass die steirische und Kärntner Wirtschaft die Bahnverbindung dringend brauche.
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Die Verhinderer und Bremser scheinen für viele der Teilnehmer in Wien zu sitzen. Kärntens Landeshauptmann-Vize Gerhard Dörfler sagte, man könne nicht länger hinnehmen, dass 70 Prozent der Infrastrukturgelder für den Verkehr im Osten sowie für Ost-West-Verbindungen verbaut würden. Helmut Adelsberger vom Verkehrsministerium meinte, das Koralmbahn-Projekt betriebswirtschaftlich zu betrachten sei nicht sinnvoll. Denn die Strecke werde eine wichtige Lücke im heimischen Bahnnetz schließen. Graz sei im Moment unterversorgt, andere vergleichbare Städte wie Linz und Salzburg hingegen überdurchschnittlich gut an das Schienennetz angebunden. Der Lückenschluss werde dazu führen, dass die Südbahn Richtung Italien künftig über Graz führe. Graz werde dadurch ein wichtiger Verkehrknotenpunkt. Die volkswirtschaftlichen Effekte bezifferte Adelsberger mit rund 170 Mio. Euro pro Jahr. Der größte Teil des Nutzens werde bei den Bahnkunden und der Region Graz-Klagenfurt anfallen. Bisher seien beim Bau der Koralmbahn bereits 450 Mio. Euro der insgesamt geplanten 4,2 Mrd. Euro verbaut worden.