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Super-Liga wäre ein Super-Mist

Von Christian Mayr

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Ist es wieder nur eine Drohgebärde, um in der Champions League noch mehr Geld herauszupressen, oder soll das ernsthaft die Zukunft des Europacups sein? Das Schreckgespenst europäische Super-Liga geht jedenfalls wieder um - nun offenbar nicht mehr nur in den Gehirnen einiger deutscher und britischer Fußballmanager, die mit der Exodus-Idee schon in der Vergangenheit ihren Preis hochlizitiert haben, sondern nun auch in den Gremien der Uefa. Sehen wir uns die Fakten an: Laut "FAZ" könnten die größten Klubs des Kontinents künftig (ab 2018) eine eigene Liga bilden, die oberhalb der Champions League angesiedelt ist. Möglich ist dabei unter anderen, dass es für die Top-Vereine aus Spanien, England und Deutschland keine Qualifikation mehr braucht und es Spieltage in den USA und Asien gibt. Diese Kontinental-Liga amerikanischen Zuschnitts kann schon jetzt als ziemlich verfehlt bezeichnet werden - denn was vielleicht in den USA mit den Sportarten Football, Basketball und Eishockey ein Erfolgsmodell ist, ist in Fußball-Europa zum Scheitern verurteilt. Was wollen die Fans sehen - Lokalderbys à la Schalke gegen Dortmund oder lieber Super-Liga-"Knüller" à la Schalke gegen Schachtar Donezk? Es ist leider auch nicht jeder Champions-League-Hit ein Krimi wie soeben Bayern gegen Juventus, oft eher ein Gekicke wie der 210-Minuten-torlos-Langweiler zwischen Atlético und Eindhoven (für den das Wort Schachspiel ein Euphemismus war). Wer noch ein Motiv für die Super-Liga-Neuauflage sucht, schaue auf die Tabelle der Premier League: Manchester United, Liverpool und Chelsea sind derzeit meilenweit von der Champions League entfernt - doch statt sich sportlich zu verbessern, wird am Modus herumgedreht.