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Wien. Vor allem im Winter ist der Stern Betelgeuse als markanter Schulterstern im Sternbild Orion kaum zu übersehen. In den letzten Monaten hat sich seine Leuchtkraft allerdings dramatisch verringert. Doch die letzten Beobachtungen zeigen, dass die Verdunkelung, die einige als Vorläufer einer Supernova sehen, nachgelassen hat. Jetzt scheint es Anzeichen einer Aufhellung zu geben. Das würde bedeuten, dass der massereiche Stern nicht zu einem vorzeitigen Ende kommt, wie einige vermutet haben. Man geht davon aus, dass der Stern am Ende seiner Entwicklung steht und irgendwann als Supernova explodiert. Das Ereignis dürfte allerdings nun noch länger auf sich warten lassen.
700 Lichtjahre entfernt
Für einen Stern dieser Art ist der 700 Lichtjahre entfernte Betelgeuse sehr alt. Seine Sturm-und-Drang-Zeit verbrachte er als heißer, leuchtender, bläulich-weißer Stern, der etwa das 10 bis 25-fache der Sonnenmasse beträgt. Diese Sterne haben für gewöhnlich eine relativ kurze Lebensdauer. Betelgeuse ist jetzt etwa 8 bis 8,5 Millionen Jahre alt. Mit der Zeit kühlte er ab und verwandelte sich vor etwa 40.000 Jahren in einen roten Überriesen. Er gilt als veränderlicher Stern und seine Helligkeit hat in den letzten Jahrzehnten regelmäßig geschwankt.
Vor seiner sterbenden Explosion wird erwartet, dass sich der Stern schnell verdunkelt, bevor er den Himmel auf der Erde spektakulär beleuchtet. Obwohl Betelgeuse eine variable Helligkeit aufweist, war die jüngste Verdunkelung weitaus tiefer als jede zuvor beobachtete - zwischen September 2019 und Januar 2020 wurde sie um 25 Prozent gedimmt.
Die Forscher beobachten den Stern mit dem Very Large Telescope. Damit lassen sich sowohl seine Oberfläche als auch das Material in seiner Umgebung sehen. Neue Bilder zeigen den Staub rund um Betelgeuse.(gral)