Wattens/Wien. Der Tiroler Kristallkonzern Swarovski will an seinem Produktionsstandort in Wattens bis Jahresende weitere 291 Arbeitsplätze abbauen. Ende 2007 waren in Wattens noch 6738 Mitarbeiter beschäftigt, Ende August 2008 waren es 6291. Bis Ende Dezember soll diese Zahl auf 6000 sinken - ein Minus von zehn Prozent.
Das Parade-Unternehmen begründet den Schritt mit "einem wirtschaftlichen Klima, das durch rezessive Entwicklungen, Inflation und eine anhaltende Schwäche des US-Dollars" bestimmt sei. Die Dollar-Schwäche habe eine Verteuerung der Kristallkomponenten - etwa für Luster oder Modellkleider - zur Folge, was die Tore für Wettbewerber aus Billiglohnländern geöffnet habe. Dennoch wolle man sich durch "Innovations- und Differenzierungsstrategien" weiterhin behaupten.
Bis Ende 2008 seien Effizienzsteigerungen vorgesehen, was die Reduktion des Mitarbeiterstands zur Folge habe, erklärt Unternehmenssprecher Markus Langes-Swarovski. Des weiteren sei eine Evaluierung der Wertschöpfungsketten im Gang. Dabei würden Chancen analysiert, die sich durch neue Produktionsstätten ergeben könnten.
Derzeit wird in Wattens Kristall gegossen und geschliffen. Nur die Zusammensetzung der Komponenten findet in anderen Ländern statt, wie Litauen oder Thailand. "Wir schauen uns an, ob wir Standard-Schmucksteine außerhalb Österreichs schleifen und nur Spezial-Schliffe in Wattens belassen", erklärt eine Unternehmenssprecherin.
Strukturveränderungen
Bis Ende 2010 sollen die Veränderungen vorgenommen sein. Wie viele weitere Arbeitsplätze das kosten würde, will das Unternehmen nicht beziffern. Es betont aber: "Vorerst sollte Ruhe sein." In Wattens wolle man 120 Mio. Euro in die Entwicklung neuer, innovativer Produkte investieren.
Swarovski produziert Kristallkomponenten für Mode, Architektur und Lichtplanung, sowie Schleifwerkzeuge und optische Geräte. Das in 120 Ländern tätige Unternehmen erzielte 2007 mit weltweit 22.000 Beschäftigten einen Umsatz von 2,56 Mrd. Euro.