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Die österreichische Entwicklungshilfe geht neue Wege: Zu Jahresbeginn schlossen sich die drei kirchlichen Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) - der Österreichische Entwicklungsdienst (ÖED), das Institut für Internationale Zusammenarbeit (IIZ) und die Kofinanzierungsstelle für Entwicklungszusammenarbeit (KFS) - zu einem gemeinsamen Entwicklungshilfe-Verband zusammen. Gestern, Montag, wurde "Horizont 3000" im Beisein von Außenministerin Benita Ferrero-Waldner der Öffentlichkeit vorgestellt.
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Die Geschäftsträger von "Horizont 3000" und die Ministerin unterzeichneten im Roten Salon des Außenamtes zudem den Vertrag zur Übernahme der laufenden Projekte.
Mit dem Zusammenschluss wollen ÖED, IIZ und KFS, die insgesamt 145 Mitarbeiter beschäftigen und in 35 Ländern Hilfsprojekte finanzieren, immer knapper werdenden Finanzressourcen begegnen. So erhofft sich "Horizont 3000" durch die Vereinheitlichung einen Rückgang der Verwaltungskosten um 10 Prozent. Personal wird keines abgebaut, wie Geschäftsführer Robert Zeiner versicherte.
Die Organisation, die durch die Neustrukturierung zur größten NGO auf dem Gebiet der Entwicklungshilfe wurde, setzt auch auf Synergieeffekte bei ihren Trägerorganisationen: die Dreikönigksaktion der Katholischen Jungschar, die Caritas Österreich, die Katholische Männerbewegung, die Katholische Frauenbewegung, das Welthaus Graz und das Referat der Erzdiözese Wien für Mission und Entwicklung "müssen nun nicht mehr drei Leitungsgremien beschicken und auch nicht mehr dreifache Genehmigungsverfahren durchführen", wie Heinz Hödl, Vorstandsvorsitzender von "Horizont 3000" vor der Presse ausführte.
Ferrero-Waldner lobte den Zusammenschluss als "mutigen Schritt" in der Entwicklungspolitik. Durch den sinkenden Verwaltungsaufwand und die Senkung der Transaktionskosten könne "mehr Geld in die Projekte vor Ort" fließen. Als postitiven Effekt erwarte sie sich von der neuen großen NGO auch einen besseren Zugang zu den internationalen Finanzquellen. Sie hoffe, dass dieser Weg auch bei anderen Schule machen werde.
Mehr als 50 Prozent der Projektgelder der "Österreichischen Entwicklungszusammenarbet" fließen an NGOs. "Horizont 3000" wird künftig 10 Prozent der Budgetmittel als Rahmenförderung und weitere Mittel als Auftragsprojekte abwickeln. Zur Zeit ist sie Träger von 201 Projekten. Das Gesamtvolumen beträgt heuer voraussichtlich 347 Mill. S, 2001 300 Mill. Schilling.