Während der Umsatz der Telekom Austria (TA) im 1. Halbjahr 2000 um 4% auf 1,9 Mrd. Euro im Vergleich zum 1. Halbjahr 1999 zulegte, gab es beim Deckungsbeitrag einen Rückgang um 24% auf 606 Mill. Euro. Das Halbjahresnettoergebnis lag bei minus 22 Mill. (plus 132 Mill.) Euro.
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Diese Ergebnisse seien jedoch nicht überraschend, sagte TA-Generaldirektor Heinz Sundt gestern vor Journalisten. Allerdings seien in dieser Halbjahresbilanz, die erstmals nach US-GAAP-Richtlinien berechnet wurde und deren Daten mit früheren daher nur schwer vergleichbar wären, die 3,5 Mrd. Schilling für die geplante Personalreduktion um 5.000 auf 10.000 Mitarbeiter nicht enthalten. Diese Kosten sollten erst in die Jahresbilanz einfließen, erklärte Sundt.
Ab Oktober sollen alle Mitarbeiter der TA in die Personalmanagement GmbH, eine 100%-Tochter der TA, ausgegliedert werden. Danach sollen 10.000 wieder in die TA aufgenommen werden. Dabei würden den Beamten, die 80% der Mitarbeiter stellen, interessante Angebote gemacht, um in ein Angestelltendienstverhältnis zu wechseln. Dies sei sicher besonders für jüngere Beamte überlegenswert, meinte Sundt weiter. Die restlichen 5.000 Beschäftigten sollen in der Personalgesellschaft bleiben. Für sie werde der mittlerweile dritte Sozialplan zum Tragen kommen, der neben dem Vorruhestand auch die Möglichkeit eines "Golden Handshake" bzw. Umschulung oder Outsourcing an Dritte vorsieht. Kündigungen sollten nur Einzelfälle sein, merkte der TA-Chef an.
In das Breitbandnetz will die TA zwischen 5 und 8 Mrd. Schilling investieren. Besondere Wachstumsbereiche seien das Internet und der Mobilfunk, betonte Sundt. Die neugegründete Internet-Gesellschaft jet2web sei mit derzeit 120 Mitarbeitern die größte Internet-Gesellschaft Österreichs. Kurzfristig solle die Beschäftigtenanzahl auf 200 steigen.
Die Vorbereitungen für den in der zweiten Novemberhälfte geplanten Börsegang der TA liefen gut, sagte Sundt. Bis dato seien 85.000 Tickets, die Privatanleger bei der Zuteilung der Aktien bevorzugen, abgegeben worden. Für die Mitarbeiter der TA werde es ein eigenes Beteiligungsmodell geben, das die Motivation verstärken solle. Details wollte Sundt aber nicht bekanntgeben. Außerdem sei ein Share-Option-Programm für das Management geplant.