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Täglicher Kampf um Dayli geht weiter

Von Clemens Neuhold

Politik

Verhandlungen mit Investoren ziehen sich; Hoffnung auf ausländische Banken.


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Wien. Der Boss des Schlecker-Nachfolgers Dayli, Rudolf Haberleitner, der frisches Geld für die Kette braucht, glaubt weiterhin an ein baldiges Angebot eines Finanzinvestors. "Wir verhandeln mit zwei Investoren über verbindliche Angebote. Es sind aber noch viele Fragen offen." Wenn das Angebot am Schluss "nicht so fürchterlich ist", sei die Zukunft gesichert. Parallel gebe es Gespräche mit ausländischen Banken.

Bei Dayli arbeiten 3500 Mitarbeiter. 560 von ihnen sind beim Arbeitsmarktservice angemeldet und noch rund drei Wochen im Kündigungsschutz.

Bei den inländischen Banken biss Haberleitner bisher auf Granit. Außerdem musste er Lieferanten um Aufschub der Zahlungen bitten. Haberleitner versucht zu beruhigen. Für die Lieferantenschulden gebe es keine Deadline, abgesehen davon habe Dayli keine Schulden bei Kreditinstituten.

Aus der Schlecker’schen Drogerie sollte ein moderner Greißler werden. Eckpunkt des Konzepts war eine Gastronomie-Lizenz, mit der Dayli flächendeckend auch am Sonntag öffnen wollte.

Nach Protesten der Gewerkschaft und einer eiligen "Lex Dayli" der Politik, fiel das neue Konzept bei der Sonntagsöffnung durch. In der ORF-Sendung "Im Zentrum" machte Haberleitner die Gewerkschaft mitverantwortlich für die aktuellen Probleme.

Wolfgang Katzian, Vorsitzender der Gewerkschaft der Privatangestellten, replizierte scharf: "Es ist bedauerlich für die Beschäftigten, dass Haberleitner mit Halbwahrheiten darüber hinwegtäuschen will, dass er nach wie vor kein zukunftsweisendes Konzept vorweisen kann."