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"Takt-voll" Europa erfahren

Von Johann Werfring

Europaarchiv

Jugendliche aus Tschechien, Ungarn, der Slowakei und Wien begaben sich unter dem Motto "Heimat-Fremde, fremde Heimat?" während der vergangenen Woche auf volkskulturelle Spurensuche im Bereich des Josef-Haydn-Realgymnasiums in der Reinprechtsdorfer Straße in Wien-Margareten. Thema und Zeitpunkt dieser länderübergreifenden Veranstaltung hätten nicht besser gewählt sein können.


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Die tschechischen, slowakischen und ungarischen Gymnasiasten kamen drei Tage vor der historischen EU-Erweiterung am 1. Mai auf Einladung der UNESCO-Arbeitsgemeinschaft Wien und der UNESCO-Modellschule Josef- Haydn-Realgymnasium nach Wien. Ziel war es, sich mit den Schülern der Gastgeberschule und des Bundesgymnasiums Wien 18, Klostergasse, unter der Leitung von Musikerzieherin Else Schmidt vom Haydn-Realgymnasium und ihren sichtlich begeisterten Schülern auf Spurensuche der eigenen Volkskulturen am Beispiel Volksliedgut und Volkstanztradition zu machen und "takt-voll" miteinander umzugehen.

In einem harmonischen Mix von Referaten und Präsentationen, welche die jeweils eigene Kultur den anderen erfahrbar machen sollte, kamen die Schüler einander näher. Es erfolgte auch eine gemeinsame Recherche im Österreichischen Museum für Volkskunde. Sodann fanden Workshops statt, die von hochkarätigen Referenten vom Institut für Volksliedforschung und Ethnomusikologie an der Musikuniversität Wien, dem Wiener Volksliedwerk, dem Polnischen Institut in Wien und der Arbeitsgemeinschaft der Wiener Volkstanzgruppen geleitet wurden. In diesem Rahmen er-spielten und er-tanzten sich die musikbegeisterten und erfahrungshungrigen Jugendlichen die volkskulturelle Vielfalt des gemeinsamen europäischen Erbe.

EU-Reise der Sinne

Die Entdeckungsreise erfolgte im wahrsten Sinne des Wortes "mit allen Sinnen". Die Schüler erstellten in kulinarischen Workshops ein multikulturelles Buffet, das am 30. April beim abendlichen Tanzfest im Haydn-Realgymnasium demonstrierte, dass die Liebe zu Europa und zu unseren Nachbarn auch durch den Magen geht. Am 1. Mai, dem Tag, an dem die tschechischen, slowakischen und ungarischen Schüler erstmals als EU-Bürger erwachten, fand das Projekt beim "Dornbacher Maibaumfest" mit Volkstanz um den Mai-baum und anschließend in der traditionellen Buschenschank des "Dornbacher Pfarrers" einen gemütlichen Ausklang.