)
"Racheakt gegen Militäroffensive". | Neu Delhi. Pakistans meistgesuchter Taliban-Kämpfer hat sich zu dem schweren Terroranschlag im Zentrum der pakistanischen Metropole Lahore bekannt.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 15 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Ein Sprecher von Baitullah Mehsud, dem Anführer der pakistanischen Taliban (TTP), erklärte am Donnerstag, der Angriff vom Vortag sei eine Racheaktion auf die Operation des pakistanischen Militärs gegen die Taliban-Kämpfer im Swat-Tal gewesen.
Die Organisation drohte weitere Anschläge an und forderte die Bürger auf, alle Großstädte in der Punjab-Provinz zu verlassen. Die USA hatten vor kurzem ein Kopfgeld von fünf Millionen US-Dollar auf Mehsud ausgesetzt.
Bei dem Anschlag auf die Zentrale des Polizeinotrufs wurden am Mittwoch mindestens 26 Menschen getötet und fast 300 verletzt. Auch das gegenüberliegende Quartier des pakistanischen Geheimdienstes wurde schwer getroffen.
Mehsud bekannte sich auch zu dem Anschlag auf eine Polizeischule in einem Vorort von Lahore Ende März. Allerdings brüstete er sich in der Vergangenheit auch mit Attentaten, die seine Gruppe gar nicht begangen hat - etwa einen Amoklauf in einem Einwanderungszentrum in New York. Für die Tat in Lahore am Mittwoch übernahm gleichzeitig auch eine bislang unbekannte Organisation, die sich "Pakistanische Taliban Punjab" nennt, die Verantwortung. Laut der pakistanischen Zeitung "Dawn" soll die Gruppe auf einer Website türkischer Islamiten ihre Täterschaft erklärt haben.
Ermittler in Lahore sehen jedoch Indizien dafür, dass das Attentat in Lahore eine Gemeinschaftsarbeit von Baitullah Mehsuds Taliban und einer Terrorgruppe mit enger Verbindung zur Al Kaida ist.