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Als österreichischer Kinobesucher kommt man sich da schon ein bisschen benachteiligt vor. Wenn einem da der neue Film mit Tom Hanks, "Larry Crowne" nicht gefallen hat, dann kann man das gepflegt in ein Sackerl reden und vor die Apollokino-Tür stellen. In Los Angeles hingegen, da ist das anders. Da haben zwei Kinobesucher an einer Tankstelle Tom Hanks getroffen und ihn, dem Vernehmen nach relativ rüde, darauf aufmerksam gemacht, dass sie sein jüngstes Opus nicht so toll gefunden haben. Herr Hanks ließ sich nicht lumpen und zahlte den Unzufriedenen das Geld für die Tickets zurück. Aus eigener Tasche.
Weniger zufrieden gemacht haben wird diese kleine Anekdote die Kollegen von Tom Hanks. Wenn das Schule macht, bitte. Wobei, ein Fünkchen Gerechtigkeit steckt ja schon in der selbstverständlich gezielten PR-Aktion. Denn immer wird nur darüber geredet, wie viel Geld bei gigantischen Flops der Größenordnung "Basic Instinct 2" oder "Waterworld" verloren wurde, weil der Großteil der Besucher sich das nicht ansehen wollte. Aber an die paar Bedauernswerten, die das ganze Elend sehr wohl über sich ergehen lassen mussten, denkt keiner. Die kriegen nicht einmal eines dieser Schlüsselbänder um den Hals, dieses Werbegeschenk aller gebeutelten Institutionen, die trotzdem irgendwie großzügig wirken wollen. Wenigstens ein hübsch bedrucktes Sackerl könnte man ihnen zur Verfügung stellen.