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Taschners wunderbare Welt der Mathematik

Von Heiner Boberski

Wissen

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Rudolf Taschner ist ein begnadeter Vermittler der als Schulfach nicht immer geliebten Mathematik. Mit seinem "math.space" in Wien und mit seinen Publikationen offeriert dieser vielseitig gebildete Mann seine Disziplin den Menschen nicht als eine abstrakte Welt der kalten Zahlen, sondern als "eminente kulturelle Errungenschaft", die verbindliche Markierungen zum besseren Verständnis unseres Daseins liefert. Sein neues Buch "Die Zahl, die aus der Kälte kam", das im Titel anklingen lässt, dass Mathematik auch mit Spionage-Codes und Militäraktionen zu tun haben kann, zeigt vor allem das Wunderbare und Abenteuerliche an der Arbeit mit Zahlen auf.

Wie kam es zur Einteilung der Zeit in bestimmte Einheiten? Wie errechnete man den Umfang der Erde oder die Abstände zwischen den Himmelskörpern? Wie verheerend wirkt es sich aus, wenn jemand nichts von Zinseszinsen und Potenzierungen versteht?

"Mathematik ist die Wissenschaft vom Unendlichen", zitiert Taschner am Ende den Mathematiker Hermann Weyl, nachdem er zuvor, weitgehend auch für Laien verständlich, reihenweise die Leistungen großer Mathematiker präsentiert hat - angefangen vom genialen alten Griechen Archimedes, der ein Rechenrätsel entwarf, das erst 1965 die damals besten Rechenmaschinen lösen konnten, bis zum kauzigen Logiker Kurt Gödel, der an Gespenster glaubte.

Sachbuch

Die Zahl, die aus der Kälte kam. Wenn Mathematik zum Abenteuer wird.

Rudolf Taschner

Hanser, 244 Seiten, 20,50 Euro