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Wie schnell sie doch groß werden. Es ist also schon wieder Zeit für einen Panda-Abschied. Heute, Freitag, wird Fu Bao, der jüngste schwarz-weiße Zuchterfolg im Tiergarten Schönbrunn, ins Flugzeug gen China gesetzt. Das ist übrigens nicht die Folge von drastischen Bambus-Einsparungen im Zoo. Nein, der Panda will sich endlich wieder wo aufhalten, wo man ihn auch mit Selfiestick fotografieren kann. Und wo, wenn nicht in China, wäre er da besser aufgehoben.
Das war jetzt gelogen. Tatsächlich hätte man den Panda auch im Tiergarten Schönbrunn auch weiterhin mit der Teleskopstange für Selbstporträts ablichten können. Genauso wie den Kurzohr-Rüsselspringer, die Europäische Grasnadel und den Goldbrustbülbül. Die Geräte sind nämlich nur beim Robben- und beim Pinguingehege verboten. Wenn auch die Begründung Grübeln macht: Zu viele Menschen hätten ihre Stangen ins Gehege gehalten, das wäre gefährlich für Mensch und Tier. Warum aber halten Menschen die Stangen in die Gehege? Fotografieren sie dann nicht in die falsche Richtung? Man stellt sich ja auch nicht vor den Eiffelturm und fotografiert dann das, was gegenüber zu sehen ist?
Dass das Gerät nicht immer den größtmöglichen intellektuellen Output seines Benutzers herauskitzelt, mag ein Grund dafür sein, dass es bei einer Umfrage des US-Magazins "The Atlantic" mehrfach erwähnt wurde: Da wurden Top-Entwickler gefragt, welche Erfindungen sie gerne wieder un-erfinden würden. In der Sammlung hatte der Selfiestick einen Ehrenplatz. Direkt neben der Atombombe.