)
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 9 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Wir leben in einer Ära, in der der Katze an sich schon überproportional viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Erst letztens wieder: Die Brüsseler Polizei bittet darum, dass auf Twitter von Nachrichten über die gerade vor sich gehende Anti-Terroraktion abgesehen werde. Das Twittervolk antwortet in seiner beneidenswerten Unbedarftheit: mit Katzenfotos. Die Katzen sind überall. Und das, obwohl das den Katzen total wurscht ist.
Gottseidank gibt es aber wackere Institutionen, die diesem Medienmonopol entgegenwirken wollen. Das Wiener Haus des Meeres hat zum Beispiel diese Woche eine spitzbübische Strategie präsentiert. Sie ist gelb und heißt Kuhfisch. Diesen schwimmenden Neuling gibt es dort nun zu sehen. Wobei schwimmend schon eine Übertreibung ist. Der Kuhfisch sieht ein bisschen aus wie ein Frosch, der es sich zwischendrin in der Entwicklung anders überlegt hat. Leider sind bei dieser evolutionären Willenshochschaubahn dann alle körperlichen Hilfsmittel, mit denen es sich elegant im Wasser gleiten ließe, auf der Strecke geblieben. Was zur Folge hat, dass der Kuhfisch mehr taumelt als schwimmt und dabei so aussieht wie ein schwer beladener Hubschrauber. Sogar eine echte Kuh würde bessere Schwimmhaltungsnoten bekommen. Dem nicht genug, gehört der Kuhfisch dann auch noch zur Familie der Kofferfische. Man hört sie direkt, die Aquariumskollegen, wie sie "Du Opfer" raunen.
Aber gut, immer noch besser getroffen als das neue Flamingo-Küken im Bochumer Zoo. Was dessen rosa Kollegen zu seinem Namen Horst-Kevin so einfällt, will man gar nicht wissen.