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(ede) Die Aktionäre der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) haben noch bis 17. Oktober 2005 Zeit für die Entscheidung, ob sie das freiwillige Übernahmeangebot der UniCredit annehmen oder nicht. Sie können entweder eine Aktie gegen 19,92 neue Stammaktien der Mailänder Großbank tauschen oder das Barangebot von 79,60 Euro je Aktie annehmen. Die dritte Möglichkeit besteht darin, nicht zu tauschen.
Wer die BA-CA-Aktie behalte, verbleibe Aktionär einer der erfolgreichsten europäischen Banken der vergangenen Jahre und übernehme auch keine Bank- oder Länderrisiken der UniCredit oder der HVB, so der Vorstand der BA-CA. Gegen das Behalten der Aktie spreche, dass die UniCredit Umstrukturierungsmaßnahmen überlege. Dadurch könnte sich der Investment Case der BA-CA ändern. Zudem könnte eine Verkleinerung des Minderheitsaktionariats der BA-CA zu einer verminderten Liquidität der Aktie und zu einer negativen Entwicklung des Aktienkurses führen.
Für die Annahme des Tauschangebots spreche, dass UniCredit nach Abschluss des Angebotes zu einer der größten europäischen Banken mit einem ausführlich dargestellten Investment Case werde und dass die Aktie voraussichtlich eine hohe Liquidität aufweisen werde. Und: UniCredit plane, aus der Verbindung mit HVB, BA-CA und weiterer Tochtergesellschaften Kosten- und Ertragssynergien zu erwirtschaften. Diese könnten mittelfristig auch den annehmenden Aktionären zufließen. Gleichzeitig weist der Vorstand aber darauf hin, dass es keine Garantie dafür gibt, dass die Synergien tatasächlich eintreten.
Ein weiteres Gegenargument: BA-CA-Aktionäre, die das Tauschangebot annehmen, würden bis zum Eintritt aller aufschiebenden Bedingungen, möglicherweise bis zum 15. Mai 2006, nicht im Besitz der UniCredit-Aktien sein und könnten sie bis dahin auch nicht verkaufen.
Gegen die Annahme des Barangebots von 79,60 Euro spricht der derzeitige Börsenkurs der BA-CA: Gestern, Donnerstag, schloss die Aktie bei 93,70 Euro. Anlegervertreter raten daher, die Aktie jetzt über die Börse zu verkaufen.