Am Mittwoch kam im Irak der tausendste US-Soldat ums Leben, ein Sprengsatz riss ihn am Stadtrand von Balad in den Tod.
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Die umgekommenen Soldaten sind Männer und Frauen aus Weltmetropolen oder Provinzdörfern. Einige kamen direkt von der Schulbank, einige hatten Enkelkinder und verschoben die Pension, um im Irak gegen Saddam zu kämpfen. Was bedeutet die Zahl eintausend? Allein am D-Day bei der Landung in der Normandie 1944 ließen mehr US-Soldaten ihr Leben. In Vietnam wurden auf dem Höhepunkt des Krieges hunderte GIs pro Woche getötet. Und am 11. September 2001 kamen 2.792 Menschen um, als zwei Wolkenkratzer in New York einstürzten.
Bush: "Auftrag erfüllt"
Unabhängig davon ist die Zahl eine grauenvolle Marke. Der Krieg kostete schon drei Mal so viele US-Soldaten das Leben wie der erste US-geführte Angriff auf den Irak. Und der Großteil der Opfer - alle bis auf 138 - waren nach dem offiziellen Ende der Hauptkampfhandlungen zu beklagen. Das Banner, unter dem Präsident George W. Bush am 1. Mai 2003 auf einem Flugzeugträger das Kriegsende erklärte, wirkt heute makaberer denn je: "Auftrag erfüllt."
Kinder und Veteranen
Die Amerikaner, die im Irak ihr Leben ließen, bilden ein Mosaik der US-Gesellschaft. Das jüngste Opfer war gerade 18, das älteste 59 Jahre alt. Mehr als die Hälfte erlebte den 30. Geburtstag nicht. 97 Prozent waren Männer, aber auch zwei Dutzend Frauen starben. Und neben 600 Weißen verloren Schwarze, asiatische und spanische Amerikaner ebenso ihr Leben wie mehrere Indianer. Gerade erwachsene Kinder sind ebenso unter den Toten wie Vietnam-Veteranen oder Soldaten mit Einsätzen im ersten Irak-Krieg, in Bosnien und Kosovo.
Die meisten Soldaten wurden bei Kampfhandlungen getötet, einige werden jetzt als Helden verehrt. Der 21 Jahre alte Obergefreite Jesse Buryj gab vor seinem Tod vierhundert Schuss auf einen Kipplastwagen ab, der auf einen Kontrollposten zuraste. "Er ging hinaus in ein Feuer des Ruhms", sagt seine Mutter Peggy. "Seine Kameraden berichteten, er habe keine Angst gezeigt und keinen Boden preisgegeben." 160 Soldaten kamen aber auch bei Unfällen ums Leben. Neben den tausend Amerikanern fanden bisher 120 Soldaten anderer Länder den Tod.
500 amerikanische Kinder verloren im Irak ihren Vater, mindestens fünf Jungen und Mädchen ihre Mutter. Zwei Dutzend Soldaten ließen schwangere Frauen zurück.