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"Teak Holz" fehlen Bäume

Von Sophia Freynschlag

Wirtschaft
Nur 660.000 statt 1,3 Millionen Teak-Bäume stehen auf den Plantagen der Teak Holz International AG in Costa Rica.
© Teak Holz International AG

Das Linzer Unternehmen hat nur einen halb so großen Baumbestand in Costa Rica wie angenommen.


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Linz. Gewaltig nach unten korrigieren muss Teak Holz International (THI) AG seinen Baumbestand - und damit wohl auch seinen Wert: Statt wie bisher angenommen 1,3 Millionen Bäume stehen nur rund 660.000 auf den Plantagen, die das Linzer Unternehmen in Costa Rica betreibt. "Auf allen Plantagen wurde ein deutlich niedrigerer Baumbestand festgestellt, als sich aus den Inventuren der Vorjahre und den bisherigen Durchforstungen ergeben sollte", teilte das an der Wiener Börse notierte Unternehmen am Montag mit. Die THI AG arbeite "mit Nachdruck" an der Ursachenermittlung. Der Fehler kam bei der jährlichen Inventur heraus, der "hohe Bedeutung" zukomme: Das Unternehmen bereitet sich auf eine Prüfung wegen des geplanten Einstiegs von Investoren vor.

Aktienkurs fiel amMontag auf Jahrestief

"Offenbar waren auch die Gutachten der externen Experten in den vergangenen Jahren zumindest teilweise falsch", teilte das Unternehmen mit. Zusätzlich zu den Berechnungen aufgrund von Stichproben wurde alle drei Jahre, zuletzt im Dezember 2013, ein externer Forstexperte beigezogen, der ein Gutachten zum Bestand und zum weiteren Wachstums- und Ertragspotenzial erstellte, das die Basis für den Unternehmenswert bildet. Nun wird das Forstberatungsunternehmen Poyry Management Consulting die diesjährige Prognose verifizieren. Diese Ergebnisse - und damit die Auswirkungen auf die Bilanz - werden in den nächsten Wochen vorliegen. Per Ende März wurde der Wert der Teak-Bäume noch mit 100,3 Millionen Euro angegeben.

Eine österreichische Investorengruppe rund um den Landschaftsgärtner Klaus Hennerbichler aus Freistadt und den Investor Erwin Hörmann aus Linz betreibt seit 1998 mehrere Teak-Plantagen in Costa Rica auf einer Fläche von 1934 Hektar, die der Größe des Wörthersees entspricht. In Österreich beschäftigt das Unternehmen sieben, in Costa Rica 49 Personen. Der Aktienpreis wurde für den Börsengang im März 2007 mit neun Euro festgelegt. Am Montag sank der Kurs zwischenzeitlich auf ein Jahrestief von 1,0 Euro bis Redaktionsschluss. Erstmals durchforstet wurden die Plantagen im ersten Halbjahr 2013/14 (per Ende März). Das Holz wurde für 106.411 Euro verkauft. Das Ausdünnen soll den übrigen Bäumen mehr Platz zum Wachsen geben. Diese sollen nach 18 bis 20 Jahren geerntet werden.

Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen abgeschlossen

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat ihre Ermittlungen gegen frühere Vorstände der THI der Geschäftsjahre 2006/07 bis 2011/12 und gegen das Unternehmen selbst abgeschlossen, sagte WKStA-Sprecher Thomas Haslwanter auf Anfrage. Ermittelt wurde wegen des Verdachts auf Erstellung falscher Bilanzen und wegen schweren Betrugs. Vermutet wurde die Falschbewertung des Vermögens der THI AG zum Zeitpunkt des Börsengangs im Jahre 2007 und bis zum Geschäftsjahr 2011/12. In diesem Zusammenhang wird auch nach dem Verbandsverantwortlichkeitsgesetz gegen die Gesellschaft selbst ermittelt. Es gilt für alle Beteiligten die Unschuldsvermutung. Nach einer Prüfung soll es laut Haslwanter "zeitnah" - in den kommenden Tagen - Näheres zu den Ergebnissen der Ermittlung geben.