Auf massivem Expansionskurs befindet sich der oberösterreichische Hersteller von naturbelassenen Holzmöbeln, Team 7. Nach einem Umsatzplus von 6% auf 45 Mill. Euro im Jahr 2004 soll das Wachstum heuer im zweistelligen Bereich liegen, erklärt der Geschäftsführende Gesellschafter Georg Emprechtinger gegenüber der "Wiener Zeitung".
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 19 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Mittlerweile sei Team 7 Österreichs führender Hersteller von Markenmöbeln, erklärt Emprechtinger, der im September 49% der Anteile des Unternehmens übernommen hat. Der Firmengründer und zuvor 100%-Eigentümer, Erwin Berghammer, hält über seine Privatstiftung noch 51% des Unternehmens.
Das Unternehmen mit Sitz im Innviertel beschäftigte 2004 rund 410 Mitarbeiter nach 240 im Jahr davor. Als Erfolgsfaktoren für die erfolgreiche Expansion nennt Emprechtinger drei Punkte: Zum ersten vertraue man kompromisslos auf naturbelassenes Holz als genialen, vielseitigen und natürlichen Werkstoff. Zum zweiten auf starke handwerkliche Elemente, zum dritten auf individuelle Planungsmöglichkeiten.
Der Standort in Ried sei niemals in Frage gestellt worden, man setze auch langfristig auf heimische Qualitätsarbeit und Zulieferer. "Wir haben zwar ein Sägewerk in Ungarn. Beim Kauf ging es uns aber vor allem um den günstigen Zugang zu Rohstoffen wie Erle und Buche, den man nur als ungarischer Betrieb hat", erklärt Emprechtinger den einzigen Standort im Ausland.
Um sich angesichts der EU-Osterweiterung zu behaupten, hat Team 7 das Geschäft auf auftragsbezogene Fertigung umgestellt. "Mit den Diskontern im unteren Preisbereich haben wir nichts am Hut", so Emprechtinger. Im Prinzip arbeite man wie ein Tischler und gehe entsprechend auf Kundenwünsche ein. So biete Team 7 auch alle Betten in "Komforthöhen" an, viele auch in "Futonhöhen", um den unterschiedlichen Bedürfnissen entgegen zu kommen.
Für das laufende Jahr plant Emprechtinger mit einer Umsatz- und mehr noch einer Gewinnsteigerung in zweistelliger Prozenthöhe - und das, während sich die österreichische Möbelbranche nach wie vor in einer schwierigen Phase befindet.
Gegen den Markttrend will sich das Unternehmen mit der Erweiterung seiner Formensprache behaupten. "Wir haben in den 80er und 90 Jahren die Marktnische im Landhaus-Möbelbereich für naturbelassenes Holz geschaffen und uns dort sehr erfolgreich etabliert. Parallel zu gesellschaftlichen Trends haben wir uns weg vom Ökoimage und hin zum Naturgenuss entwickelt", erklärt Emprechtinger.
Jetzt wolle Team 7 denselben Schritt in die designorientierte Welt machen. Mit kantigen und kubischen Möbeln sollen neue Käuferschichten erschlossen und bald schon 50% des Umsatzes gemacht werden.
Die Kunden will man in Wohnwelten in klassischem und modernem Design ansprechen, die in den Möbelhäusern in eigenen Studios präsentiert werden. "In solchen wohnfertigen Räumen sind sogar traditionelle Einzelmöbelkäufer eher bereit, ganzheitliche Kaufentscheidungen zu treffen", meint der Team 7-Chef.
Dass der Möbelhandel durch die Markenbekanntheit profitieren kann, beweist die aktuelle Gruner+Jahr-Studie zum Thema Wohnen und Leben in Deutschland. Demnach weist Team 7 eine spontane Bekanntheit von 13% auf. In Österreich beträgt die spontane Markenbekanntheit 29%.