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Teheran als Schaltstelle

Von Arian Faal

Wirtschaft

"Deftige Ohrfeige" für US-Sanktionen. | Iran-Aktivitäten der OMV "völlig legal". | Teheran/Wien.Teheran war am Wochenende die Schaltstelle internationaler Gaspolitik. Die zweite Iran-Gas-Export-Konferenz widmete sich dem Ausbau der Gastechnologie und deren Herausforderungen auf den Weltmärkten. Trotz des US-Drucks gegen den Iran nahmen über 100 internationale Experten teil.


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Für Ölminister Gholamhossein Nozari ist der Erfolg der Tagung eine "deftige Ohrfeige für die US-Sanktionspolitik" wegen Irans umstrittener Urananreicherung. Für den Unmut der USA und Israels sorgte der Umstand, dass die französische Total und die österreichische OMV zu den Hauptsponsoren der Konferenz zählen. Pro-israelische und irankritische Organisationen forderten den Stopp des Iran-Engagements.

OMV-Sprecher Thomas Huemer fand im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" klare Worte für die Kritiker: "Der Iran ist einer der wichtigsten Reservenhalter von Gas. Dass OMV-Vertreter an Konferenzen teilnehmen und derartige Zusammenkünfte unterstützen, um über die künftige Entwicklung auf dem Laufenden zu bleiben, ist nur logisch." Die OMV verstoße gegen keine Sanktionen und daher seien die Geschäftsbeziehungen zum Iran völlig legitim, erklärte Huemer: "Die Frage, die sich Europa stellen muss ist, ob das iranische Gas direkt nach Europa fließen soll, oder über den Umweg über Russland", sagte der OMV-Sprecher. Der direkte Weg wäre der beste.

Zweitgrößte Reserven

Unter den Teilnehmern der internationalen Ölbranche, die sich Geschäfte mit den Persern erwarten, befand sich auch OMV-Senior-Vizepräsident Michael Peisser, der auf die Rolle des Iran hinwies: "Die Entwicklung neuer Transportrouten ist wichtig für die Diversifizierung der Gasversorgung. In Anbetracht der sinkenden eigenen Ressourcen ist Europa angewiesen auf Importe. Daher ist es unsere Verantwortung, Ressourcen zu lukrieren. Der Iran als Land mit den zweitgrößten Gasreserven kann hier nicht ignoriert werden."