Teheran. (dpa) Für Irans Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad war die Nahost-Konferenz in Annapolis "unwichtig und lediglich USPropaganda für die Zionisten". Sein Kulturminister Safar Harandi sah in der gemeinsame Erklärung am Mittwoch "nur ein wertloses Papierschnitzel". Hinter solchen abfälligen Worten steckt auch die offensichtlich tiefe Verärgerung der iranischen Führung über die Araber, die ihren Aufruf ignoriert haben, nicht zum "Schauplatz einer weiteren zionistischen (israelischen) Verschwörung gegen Palästina" zu reisen.
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Besonders groß soll dem Vernehmen nach die Enttäuschung über die Saudis und die ideologischen Brüder aus Syrien sein. Besonders für Ahmadinejad, der sich gern als Vorkämpfer in der islamischen Welt gegen die USA und Israel darstellen will, war die Teilnahme der arabischen Protagonisten in Annapolis eine Ernüchterung.
Nun plant die iranische Führung als eine Art Trotzreaktion, in den nächsten Tagen mit Repräsentanten radikaler Palästinenser-Fraktionen eine "Anti-Annapolis-Konferenz" zu veranstalten.