Arbeiten zu Hause bei freier Zeiteinteilung · Utopie oder bald alltäglich? Die Zahl der heute rund 52.000 Beschäftigten im Telearbeitsbereich wird sich rasch erhöhen. Walter Seböck von | Euroteam Vienna bezeichnet im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" Telearbeit bereits als Arbeitsform der Zukunft.
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Euroteam Vienna ist ein seit 1994 bestehender gemeinnütziger Verein, der im Rahmen des vom Europäischen Sozialfonds und vom Arbeitsmarktservice geförderten Projektes "ADAPT · Der europäische
Telearbeitsmarkt" kostenlose Unterstützung bei der Implementierung von Telearbeitsplätzen anbietet. Euroteam wende sich dabei speziell an kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Berufstätige und
Beschäftigungslose, betont Seböck. Ihnen soll die Anpassung an den technologischen Wandel sowie die veränderten Erfordernisse des Arbeitsmarktes erleichtert werden. Telearbeit biete sich vor allem
für Berufe und Tätigkeiten an, wo keine physische Anwesenheit erforderlich ist, sondern auf einen Termin hingearbeitet wird, wie etwa Dienstleister ("knowledge worker"), erklärt Seböck. Das erfordere
allerdings einen gewaltigen Umdenkprozeß bei den Unternehmern. Man müsse weg von der Anwesenheitskontrolle und hin zur Leistung kommen.
Telearbeit werde oft Frauen mit Kindern angeboten, da sie sich dann die Zeit flexibler einteilen könnten. Sollten sie das Angebot allerdings ablehnen, dürfe dies kein Kündigungsgrund sein. Außerdem
müßten sie jederzeit auf ihren Büroarbeitsplatz zurückkehren können. Nur so wäre Telearbeit sozial verträglich, betonte Seböck.
Auf die Gefahren sozialer Vereinsamung angesprochen, meint Seböck, daß sein Beraterteam bisher nur in einem Fall damit konfrontiert gewesen sei. Er schließe das Problem zwar grundsätzlich nicht aus,
halte diese Gefahr aber eher für gering.
Das Projekt läuft von Oktober 1998 bis April 1999. Weitere Informationen gibt es unter der Telefonnummer 01/214 15 17.