Zum Hauptinhalt springen

Telekom-Aktien prägten Geschehen

Von Werner Michael Szabó

Wirtschaft

Die abgelaufene Woche stand an der Wiener Börse ganz im Zeichen der Telekom-Aktien. Während der alternative Festnetzanbieter CyberTron seine Talfahrt fortsetzte, verlief auch das Debüt der Telekom Austria (TA), der größten Emission in der österreichischen Wirtschaftsgeschichte, enttäuschend.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 24 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Bei enorm hohen Umsätzen musste die TA gleich am ersten Börsentag Federn lassen. Am Tag der TA-Erstnotiz (21. November) verzehnfachte sich der Börsenumsatz gegenüber dem Vortag auf 466,76 Mill. Euro (6,42 Mrd. Schilling). Davon entfielen knapp 90% auf die TA-Aktie. In den darauf folgenden Tagen normalisierte sich die Situation wieder. Mit den schwächeren Umsätzen ließ auch der Abgabedruck auf die TA-Aktie nach, die sich nach dem ersten Schock etwas erholen konnte. Arg unter die Räder kam neuerlich CyberTron, die ihren seit Monaten verzeichneten Sturzflug fortsetzte. Angesichts des Kursgemetzels tauchten die wildesten Gerüchte um CyberTron bis hin zur Pleite auf: Der extrem niedrige Börsenkurs löste Staunen bei Marktteilnehmern aus - so wenig könne das Unternehmen nicht wert sein. Insgesamt hat sich der Wiener Aktienmarkt vor dem Hintergrund eines labilen internationalen Umfeldes sehr schwer getan. Über die Woche gesehen hielt er sich aber relativ gut. Der Wiener Blue Chip Index ATX rutschte gleich zu Wochenbeginn unter die 1.100er-Marke ab und konnte sich bis Mittwoch von diesem tiefen Niveau nicht erholen. Erst am Donnerstag zeigte sich wieder ein Aufwärtstrend, der sich am Freitag verstärkt fortsetzte. Dabei konnte der ATX bis zum Schluss auf 1.113,44 Punkte zulegen und schloss damit die Woche sogar um 0,54% über dem Endwert der Vorwoche.

Der WBI erhöhte sich allerdings nur um 0,21% auf 467,53 Zähler. Die Wiener Börse entwickelte sich jedenfalls besser als die europäischen Märkte: Der Dow Jones Euro Stoxx sank um 0,7%, der Frankfurter DAX um 1%. Der Wiener Wachstums- und Technologieindex ViDX gab um 4,6% nach. Der A-Markt der Wiener Börse stand naturgemäß unter dem Einfluss der TA, wobei CyberTron auf nur noch 3,33 Euro (Emissionspreis: 11 Euro) zurückgefallen ist. Massiv verloren haben auch BETandWIN.com (-13,6%), Semperit (-6,4%) und Wienerberger (-5,9%). Die TA schloss die erste Börsenwoche mit einem Minus von 5,7% gegenüber dem Ausgabepreis. Positiv in Szene setzten sich neben EVN, VA Tech und Austrian Airlines auch Verbund (+3,5%) und Erste Bank (+3%). Im B-Segment zogen in erster Linie Performance AG (+6,4%), Rosenbauer (+5%) und Agrana (+3,8%) an.

Diesen standen die stärker nachgebenden JoWooD (-4,2%) und stage1.cc (-2,5%) gegenüber. Im C-Markt verzeichneten Hild Vorzug einen rasanten Anstieg um 40,9%. Kräftig angezogen haben auch BTV Vorzug (+32,3%). Mit deutlichem Abstand folgten Steirerobst (+11,7%), Hild Kapitalanteilscheine (+6,5%) und General Partners (+5,9%). Unverständlich ist der am Freitag verzeichnete markante Kurseinbruch der VKW um über 20% auf 26 Euro, zumal die Vorarlberger Illwerke ein Rückkaufangebot zu 33 Euro stellten. Stärker nachgegeben haben auch Ankerbrot (-8,1%), ATB (-7,6%), Teerag-Asdag (-7%) und Lambacher (-6,5%).

W. M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift "bank und börse".