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Telekom Austria-Börsegang soll voller Erfolg werden

Von Christina Weniger

Wirtschaft

Die größte Kapitalmarkttransaktion in der Geschichte Österreichs ist eingeläutet: Gestern gab die Telekom Austria (TA) die Details für ihren Börsegang bekannt. Und trotz des schwierigen Zeitpunktes erwartet ÖIAG-Finanzchef und TA-Aufsichtsratsvorsitzender Johannes Ditz einen "vollen Erfolg für alle Seiten", wie er gestern in einer Pressekonferenz sagte.


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Den Preis, der zwischen 9 und 11 Euro liegt, bezeichnete er als "extrem fair und attraktiv". Nicht die kurzfristige Gewinnmaximierung, sondern der langfristige Erfolg habe bei der Festsetzung im Vordergrund gestanden, betonte Ditz. Und der Preis zeige eindeutig Aufwärtspotential: "Wer jetzt im Erdgeschoß einsteigt, fährt im Lift nach oben."

ÖIAG reduziert ihren TA-Anteil auf unter 50%

Angeboten werden bis zu 140 Millionen Aktien, die Angebotsfrist läuft bis längstens 17. November. Die ÖIAG als Verkäufer wird mit dem IPO (Initial Public Offering) ihren Anteil an der TA auf unter 50% (derzeit 75%) reduzieren. Die Preisfestsetzung erfolgt am 20. November, der Handel mit TA-Aktien wird am 21. November beginnen. Am 24. November soll die Aufnahme in den ATX erfolgen. Für heimische Privatanleger gibt es besondere Vorteile: Werden Aktien in der Frühkäufer-Phase erworben, gibt es 5% Preisabschlag. Werden die Aktien ununterbrochen bis mindestens 2002 behalten, gibt es pro zehn Aktien eine Bonuskatie gratis.

Gegenüber der Telecom Italia (TI) wurde eine Mindestpreis-Vereinbarung getroffen, ausgehend von einem 25%-Abschlag und einem zusätzlichen Paketabschlag von den 27,5 Mrd. Schilling, die TI vor zwei Jahren für das Sperrminoritätspaket an der TA bezahlte. Die Grenze liege bei 11,87 Euro pro Aktie Verkaufspreis, sagte Ditz. Bei einer Unterschreitung müsse die TA den Italienern einen bestimmten Prozentsatz an Aktien abgeben - im schlechtesten Fall 4,5%, womit der Anteil der TI auf 29,5% steigen würde, rechnete Ditz vor.

Die TA-Aktie werde dividendenberechtigt sein, für heuer werde aufgrund des Verlustes allerdings keine Dividende ausgezahlt. Ein zweiter Schritt an die Börse stehe derzeit ebenfalls nicht zur Diskussion, man denke nicht an eine Kapitalerhöhung, stellte Ditz klar.

Restrukturierung für die TA

Ihm falle ein Stein vom Herzen, dass es den Börsegang gebe, sagte TA-Generaldirektor Heinz Sundt. Das Bestreben, aus der TA-Aktie eine "Volksaktie" zu machen, sei gelungen. Und um die Profitabilität des Unternehmens weiter zu erhöhen, werde die TA auf neue Gleise gestellt. Unter dem Motto "Transformation und Wachstum" solle die Unternehmenskultur gewandelt und die Kundenorientierung verbessert werden. Kundenbindungsprogramme im Festnetzbereich, weitere Tarifsenkungen, eine erfolgsabhängige Entlohnung der TA-Mitarbeiter, verminderte Investitionen sowie verkürzte Produktentwicklungszyklen sollen diese Restrukturierung unterstützen.