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Telekom Austria: Neuer Chef und neues Dach

Von Sissi Eigruber

Wirtschaft

Aufsichtsratsbeschluss am 12. Juni. | Stärkere Kooperation von Mobilfunk und Festnetz. | Wien. Die erste Pressekonferenz als Telekom Austria-Chef: Boris Nemsic hat es geschafft. Seit 24. Mai ist der spätestens seit seinem persönlichen Auftritt in Mobilkom-Werbespots allseits bekannte Mobilfunk-Chef auch Vorstandsvorsitzender der des Telekom Austria Konzerns (TA).


Nun will er mit dem besten "aus zwei Welten" punkten: Sowohl die Mobilkom als auch der Festnetzbereich sollen künftig als eigene Gesellschaften unter einem Holding-Dach firmieren. Mit Kombinationsprodukten aus Mobilfunk- und Festnetzgesellschaft will Nemsic im In- und Ausland neue Kunden gewinnen.

Details zu den neuen Produkten sind bekannt, doch jene über die neue Holding bleiben Nemsic und sein Vize Rudolf Fischer vorerst schuldig. Schließlich muss die Struktur erst vom Aufsichtsrat beschlossen werden. Dieser soll am 12. Juni 2006 zusammentreten.

Es werde eine schlanke Holding sein mit einer zweistelligen Mitarbeiterzahl. Sie soll die Gruppe nach außen vertreten und ihren Fokus auf den Kapitalmarkt legen, erklärt Fischer. Unter ihrem Dach sind dann die zwei gleichberechtigten Unternehmen Mobilkom und Telekom. Bislang waren Holding- und Festnetz-Funktionen in einer gemeinsamen Gesellschaft vermengt gewesen.

Änderung ab 2007

Mit der neuen Holding soll - mit Beschlussfassung der Hauptversammlung nächstes Jahr, rückwirkend mit 1. Jänner 2007 - eine Struktur umgesetzt werden, gegen die sich der vormalige TA-Chef Heinz Sundt zur Wehr gesetzt hatte und die in Branchenkreisen zum Teil als Voraussetzung für den Verkauf eines Unternehmensteils genannt wird. Nemsic verwehrt sich gegen diese Interpretation: "Das wäre schon mit der alten Struktur einfach möglich gewesen, weil der Mobilfunk bereits eine separate Gesellschaft war." Mit der neuen Struktur mache man das Gegenteil, so der TA-Chef gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Kernaktionär der TA-Gruppe ist mit knapp über 25 Prozent nach wie vor die staatliche ÖIAG. Ein Verkauf dieses Anteils steht im Raum. Ein Entscheidung darüber wird es wohl erst nach den Parlamentswahlen im Herbst geben.

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