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Handy-Rückgänge erst ab 2009 erwartet. | Wien.Die börsenotierte, von Kundenschwund im Festnetz gebeutelte Telekom Austria Group (TA) sieht sich von der Finanzkrise vorerst verschont. "Wir erleben nicht dieselben Auswirkungen wie die Autoindustrie", betont eine Unternehmenssprecherin. Kürzlich hatte TA-Finanzchef Hans Tschuden an seiner Prognose von 430 Mio. Euro Gewinn für 2008 festgehalten. "Es gibt keinen unmittelbaren Einfluss, und wir sind Cash-Flow-stark" (1,74 Mrd. Euro), sagte er.
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Allgemein geht die Branche davon aus, gewissermaßen immun gegen eine Rezession zu sein. Selbst in Krisenzeiten würde telefoniert, und die Videotelefonie sei eine sparsame Alternative zu Dienstreisen, heißt es.
Dem gegenüber stehen ein immer härterer Preiskampf und Prognosen, dass der weltweite Handy-Absatz kommendes Jahr erstmals seit 2001 schrumpfen wird. Das Wachstum in den Schwellenländern verlangsame sich bereits und die Nutzer in den Industrieländern schieben den Kauf neuer Geräte auf, berichten Analysten der "Financial Times".
Diese Entwicklung könnte die TA, deren florierende Handy-Sparte Mobilkom das Geschäft treibt, in die Bredouille bringen. Eine Finanzspritze durch einen strategischen Partner lässt auf sich warten - hat doch der ägyptische Telekomkonzern Orascom klargestellt, dass er, anders als kolportiert, kein Interesse an der TA hat.
Derzeit keinen Anlass für einen Verkauf der TA-Staatsanteile von 27,4 Prozent, wie zuletzt vom Management angedacht, sieht der Industrielle Hannes Androsch: "Zur Verbesserung der Situation wäre die Frage zu erwarten, was wir selbst tun können. Wir sind bei Breitband nicht an vorderster Front, warum nicht? Man muss sich die Geschäftsfelder suchen, nicht sie unterlassen."