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Rückenwind von Alternativ-Betreibern. | Wien. Die Kampfmaßnahmen der Belegschaftsvertretung der Telekom Austria (TA) werden konkret. Bis Ende 2009 sollen 1250 Festnetz-Mitarbeiter abgebaut werden. Wie die "Wiener Zeitung" vor einer Woche berichtete, schließt TA-Betriebsratschef Michael Kolek einen Streik nicht aus. Heute, Mittwoch, startet die TA-Personalvertretung mit Protesten - Anlass ist der Post-Gipfel im Finanzministerium, der sich ebenfalls um Personalabbau dreht.
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Bei einer großen Betriebsrätekonferenz am Nachmittag will die TA zusammen mit den alternativen Telekom-Anbietern weitere Schritte beschließen. Denn: "Von den Maßnahmen bei uns sind auch die Alternativen betroffen, die kein eigenes Netz aufbauen können", erklärt Kolek.
Der TA-Vorstand wehrt sich gegen "Drohgebärden". Man sei zu Gesprächen mit der Personalvertretung bereit, an den Sparplänen halte man aber fest. Demnach sollen vor allem beamtete Mitarbeiter in Service, Technik und Verwaltung abgebaut, das Marketing gekürzt, Sponsoring gestrichen und Lieferantenverträge neu verhandelt werden. Die Kosten könnten so um 150 Mio. Euro gesenkt werden, sagt Festnetz-Sprecher Martin Bredl. Und: "Für Streiks haben wir kein Verständnis."
Der Betriebsrat sei eingebunden und in wöchentlichen Meetings informiert worden: "Jetzt Streiks anzukündigen schadet dem Unternehmen. Stattdessen sollte sich die Gewerkschaft für eine Änderung im Beamtendienstrecht einsetzen, damit Beamte zu gleichem Gehalt in anderen Unternehmen arbeiten können", so Bredl.
Kolek sieht das anders: "Mit mir hat niemand wöchentlich geredet, außer man kann E-Mails als Gespräche bezeichnen." Wie viele Bedienstete in den einzelnen Bereichen tatsächlich ihren Job verlieren, wisse er nur aus den Medien. Nach dem Vorbild der Post fordert Kolek einen runden Tisch mit allen Verantwortlichen.