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Telekom Austria will mit Partner nach Afrika expandieren. | Wien.Nach der Staatsholding ÖIAG bestätigt nun auch die Telekom Austria (TA), dass sie mögliche Partner aufspürt. "Die Gerüchte stimmen. Langfristig werden wir einen Partner brauchen. Würden wir mit einem Partner von ähnlicher Größe fusionieren, würden wir allein schon günstiger einkaufen. Eine Variante der Zukunftssicherung ist also, größer zu werden", erklärt eine hochrangige Mitarbeiterin der "Wiener Zeitung".
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Die zu 27,4 Prozent im Eigentum der Republik stehende TA ist durch Ergebniseinbrüche und Kundenschwund im Festnetz belastet. Einem Bericht des "Standard" zufolge habe die ÖIAG die Investmentbank JP Morgan beauftragt, Partner für die TA zu sondieren. Als Interessenten gelten die ägyptische Orascom und die russischen Telekom-Konzerne Sistema und Vimpelcom.
Bereits in der Vorwoche hatte TA-General Boris Nemsic bei einer Veranstaltung der Rechtsanwälte Wolf Theiss in Wien "Gespräche auf informeller Ebene" mit Orascom bestätigt. Für mittelgroße Betreiber werde es zunehmend schwieriger, alleine zu überleben, sagte er.
Zwar bestehe kein unmittelbarer Druck, eine Partnerschaft einzugehen. Jedoch wäre eine eine solche binnen drei Jahren sinnvoll, sobald sich das Wachstum im Ost-Geschäfts der TA in Serbien und Weißrussland verlangsame. Dann wolle man in die Zukunftsmärkte Asien und Afrika eintreten: "Wir können nicht bis nach Afrika alleine gehen", zitiert der Online-Dienst "Total Telecom" den TA-Chef.
Ziel sei nicht, von einem größeren Unternehmen geschluckt zu werden, sondern es würden die Möglichkeiten mit gleich großen Partnern geprüft - "mit denen wir vereinbaren können, wo die Headquarters sind", bestätigt der Konzern.
Starker Cash-Flow
Eine Partnerschaft sollte der TA einen starken Cash-Flow durch einen möglichst hohen Marktanteil in Zentral- und Südosteuropa sowie eine sichere Position auf dem Heimmarkt eröffnen. Zudem sei eine hohe Präsenz in Afrika oder Asien erwünscht. "Wenn sich ein Partner findet, der in Afrika aktiv Business hat, hätten wir damit einen Wachstumsmarkt, der vor der Haustür liegt", heißt es. Die ägyptische Orascom, Nummer Vier in der arabischen Welt, ist in Algerien, Pakistan, Ägypten, Tunesien, Bangladesch, Simbabwe, Algerien und Nordkorea aktiv und verzeichnete im ersten Halbjahr einen Nettogewinn von 276 Mio. Dollar (194 Mio. Euro).