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Teletubbys mit Hipsterbart

Von Christina Böck

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Es gab Zeiten, da waren vier pummelige bunte Säcke mit Gesichtern und einer albernen Antenne am Kopf noch hübsch genug für Kinder. Die Teletubbys hätten heutzutage keine Chance mehr. Denn heute, so haben es die Macher von Kindersendungen und Spielzeug beschlossen, müssen Menschen von klein auf das geltende Schönheitsideal vorgesetzt bekommen. Begonnen hat diese neue Stromlinienförmigkeit mit der Biene Maja. Die wurde vor zwei Jahren neu gestaltet und auf Diät gesetzt. Noch schlimmer aber: Der faule Willi sah aus, als würde er Honigwabengewichte stemmen, und posierte wie ein Halbstarker, der gerade einen Protein-Met gekippt hatte. Die ganzen Querstreifen halfen nichts, der faule Willi war einfach nicht mehr dick. Gut, er musste ja auch irgendwie mit seiner Tussi-Maja mithalten. Der Aufschrei war groß und verhallte weitgehend ungehört. Nun der nächste Schock: Die Spielzeugfirma Mattel hat Bob, den Baumeister neu designt. Das knuffige Vollmondgesicht unter dem Bauhelm ist nicht nur schmäler, sondern auch viel jünger geworden. Fans des alten Bobs melden Zweifel an, ob der neue Bob, so 14-jährig, wie er aussieht, "überhaupt irgendeine Form von Qualifikation vorweisen kann".

Trotz ihrer Drastik sind diese Vorkommnisse aber harmlos. Da ist mehr drin. Wann werden zum Beispiel Legosteinen endlich die Knubbel entfernt, weil sie die Optik stören? Die Teletubbys müssten sich wohl eine Taille antrainieren, die Ohren verkleinern lassen und wahrscheinlich noch einen Hipsterbart wachsen lassen. Und das "Schmusen" können sie sich sowas von abschminken.