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"Terrorist Israel": Protest gegen Gaza-Angriff in Wien

Von Stefan Beig

Politik

Österreichweiter Protest gegen Israel. | 5000 Demonstranten in Wien. | FPÖ: Israel handelt "völlig überzogen". | Wien. "Terrorist Israel"-Sprechchöre erfüllten am Freitagnachmittag die Wiener City. Von der Staatsoper über die abgesperrte Ringstraße vorbei am Parlament zogen an die 5000 Demonstranten, um Israels Angriff auf Gaza anzuprangern. Die meisten Teilnehmer waren Türken.


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Insgesamt solidarisierten sich rund 100 Organisationen mit der Demonstration, darunter etliche islamische und arabische Vereine. Auch die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) unterstützte öffentlich den Protest, die Antiimperialistische Koordination war ebenfalls bei der Kundgebung.

In den Wiener Moscheen war davor der Krieg im Gazastreifen Hauptthema der meisten Freitagsgebete. Manche Imame waren zurückhaltend und forderten nicht offen zur Teilnahme an der Demonstration auf. "Weil die Muslime zu schwach im Glauben sind, müssen sie so leiden", meinte etwa der Vorbeter der "Baitul Muhtadin"-Moschee im 10. Wiener Gemeindebezirk. "Gott beschützt die Gläubigen."

Eine "Dritte Intifada" beschworen hingegen einzelne Demonstranten mit ihrem Plakat herauf, andere verglichen den Judenstern mit dem Hakenkreuz. Am Stephansplatz fand die Schlusskundgebung statt. Es war die zweite Gaza-Kundgebung in Wien innerhalb einer Woche. Auch in Graz und Salzburg kam es am Freitag zu Protesten.

Kritik an der EU und den USA gab es unterdessen auch von FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky: "Das "Schweigen zur israelischen Aggression im Gaza-Streifen" sei "blamabel". Außenminister Michael Spindelegger (ÖVP) müsse nun den Außenpolitischen Rat mit dem "völlig überzogenen Vorgehen" Israels befassen.