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Teure Null-Euro-Smartphones

Von Sophia Freynschlag

Wirtschaft

Es lohnt sich, Kosten über die Vertragsdauer zu rechnen.
| Gratis-Handy kann mit Grundgebühr bis zu 2000 Euro für 24 Monate kosten.


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Wien. Null-Euro-Angebote für Smartphones sind oft nur ein vermeintliches Schnäppchen: Denn kostenlos bekommt ein Kunde das Handy nur, wenn er einen bestimmten Tarif wählt - bei den neuesten Geräten muss dafür ein teurer Tarif mit Zusatzpaket gewählt werden. Das kann für die Mindestvertragsdauer von 24 Monaten bis zu 2004 Euro kosten. Diesen Preis zahlt ein Neukunde bei A1, wenn er das "0 Euro"-Angebot für das neue Samsung Galaxy S3 in Anspruch nimmt. Das gilt nur mit dem "A1 Smart Unlimited"-Tarif um 59,90 Euro sowie mit Zusatzpaket mit Services wie Handy-Fernsehen um 19,90 Euro pro Monat, was sich auf knapp 80 Euro Grundgebühr summiert. Zu zahlen ist zudem die Servicepauschale von 19,90 Euro pro Jahr sowie die Aktivierungsgebühr von 49,90 Euro.

Bei T-Mobile zahlt der Kunde 1530 Euro in 24 Monaten, wenn er das kostenlose Galaxy S3 wählt: Das "0 Euro"-Angebot gilt nur mit dem Tarif "All Inclusive International" um 45 Euro, plus Smartphone-Zusatzpaket um 15 Euro pro Monat. Servicepauschale und Aktivierungsgebühr kosten ebenfalls extra. Beim Mobilfunker "3" kommt das "0 Euro"-Angebot auf 1049 Euro für 24 Monate.

"Konsumenten sollten unbedingt hochrechnen, was ein kostenloses Smartphone über die Vertragslaufzeit kostet. Die Kunden müssen eine lange Bindung eingehen, bei der ein vorzeitiger Ausstieg ohne zusätzliche Kosten nicht möglich ist", sagt Daniela Zimmer, Konsumentenschützerin bei der Arbeiterkammer (AK).

Zum Vergleich: Mit dem Einsteigertarif um knapp 20 Euro - ohne Zusatzpaket - kostet das Gerät bei A1 499 Euro, was sich inklusive Gebühren auf rund 1066 Euro summiert. T-Mobile bietet das Modell im 20-Euro-Tarif um 399 Euro an, "3" um 379 Euro.

"Das Gerät muss schließlich finanziert werden", sagt T-Mobile-Pressesprecher Helmut Spudich. "Die Konsumenten haben mittlerweile aber gelernt, dass auch das Smartphone etwas kostet." Klar sei, dass sich unterschiedliche Preise bei den Tarifen "schwer in einem Plakat erklären lassen".

"Der Konsument hat die Wahl und kann sich aus der breiten Palette an Angeboten jenes auswählen, das zu seinem Nutzungsverhalten passt", sagt A1-Sprecherin Livia Dandrea-Böhm. Im internationalen Vergleich seien die Mobilfunktarife in Österreich günstig.

"3" verweist darauf, dass es in allen Tarifen Geräte um null Euro gibt. ",3‘ hat die Tarif-Landschaft bestmöglich an die Kundenbedürfnisse angepasst", sagt Sprecherin Maritheres Paul.

Der Mobilfunker Orange bietet seit Herbst zwei Varianten von Tarifen an: Tarife mit Bindung und gestützten Handys sowie "SIM only"-Tarife ohne Bindung - dafür muss der Konsument mehr fürs Handy bezahlen, wenn er ein neues möchte. "Manche Kunden wollen sich nicht binden oder kaufen ihr Handy im Elektrohandel oder im Internet", sagt Orange-Pressesprecher Tom Tesch.

"Unlimitiertes" Internet istbegrenzt

"Der Vergleich von Handyangeboten wird aber durch unübersichtliche Rabatte den Kunden nicht leicht gemacht", sagt Zimmer. Außerdem gebe es ein Wirrwarr an Nebenkosten, kritisiert die AK. Neben der Servicepauschale von rund 20 Euro jährlich kann beispielsweise eine Tarifwechselgebühr von 29,90 Euro für Bestandskunden anfallen. Aufpassen heißt es auch beim Online-Kauf: Bei "3" ist beispielsweise im "Comfort"-Tarif die "More Mail"-Option automatisch aktiviert, die nach einer Probezeit von drei Monaten einen Euro pro Monat kostet. "Das Zusatzpaket ist jederzeit kündbar", heißt es von "3".

"Die Nebenkosten sind klar angegeben", so Dandrea-Böhm. Die Mobilfunker verteidigen auch die 2011 eingeführte Servicepauschale: Vorher kostenpflichtige Services wie Sperre oder Tausch der SIM-Karte seien hier enthalten.

Beim im Tarif inkludierten "unlimitierten" Datenvolumen sollten Konsumenten außerdem genau darauf achten, ab wann die Geschwindigkeit fürs mobile Internet gedrosselt wird, rät Zimmer. Beim A1-Einsteigertarif wird die Datenübertragung beispielsweise schon bei 100 Megabyte langsamer - da kann schon das Internetsurfen mühsam werden.

Kunden sollten beim Wechsel auf ein Smartphone auf einen Tarif mit inkludiertem Datenvolumen umsteigen: "Man kann nicht einen Dinosaurier-Tarif weiterlaufen lassen, wenn man ein Smartphone benützt", sagt Zimmer.