)
FPÖ inserierte mehr als BZÖ. | | Wien. Bei der Salzburger Landtagswahl im März haben die Parteien gespart, beim zeitgleichen Urnengang in Kärnten dagegen ordentlich geprasst. Das geht aus einer Aufstellung des Marktforschungsunternehmens Focus Media Research hervor, das die Werbekosten der Parteien in Zeitungen und Magazinen analysiert hat. Ergebnis: Von Jänner bis März haben die Kärntner Parteien 1,9 Mio. Euro ausgegeben - um 70 Prozent mehr als vor fünf Jahren. In Salzburg war es dagegen um fast die Hälfte weniger als 2004.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 15 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
In Kärnten haben sich die Parteien eine besonders intensive Materialschlacht um die Nachfolge Jörg Haiders geliefert: Die Inseratenkosten stiegen gegenüber der Wahl vor fünf Jahren um mehr als zwei Drittel auf fast 1,9 Mio. Euro. Das meiste Geld hat die FPÖ ausgegeben, die kurz vor der Wahl vor dem Verfassungsgericht 1,2 Mio. Euro Parteienförderung erstritten hatte.
Der überraschende Wahlausgang lässt die Bilanz für die FPÖ aber besonders bitter aussehen: Die Freiheitlichen haben pro Wählerstimme 37 Euro für Inserate ausgegeben, das siegreiche BZÖ nur drei. Die ÖVP steigerte ihre Inseratenkosten um 63 Prozent und investierte damit acht Euro pro Wählerstimme, die Grünen steigerten ihre Ausgaben auf niedrigem Niveau um die Hälfte auf zwei Euro pro Wähler. Einzig die SPÖ gab um ein Viertel weniger für Inserate aus und zahlte damit letztlich vier Euro pro roter Wählerstimme für Inserate.
Spiegelverkehrt das Bild in Salzburg, wo ebenfalls am 1. März gewählt wurde: Dort hielten sich die Parteien nach der harten Wahlschlacht 2004 diesmal zurück und senkten ihre Inseratenkosten um 45 Prozent auf 1,2 Mio. Euro. Am meisten investierte diesmal die siegreiche SPÖ, die auf fünf Euro pro Wählerstimme kam. Die ÖVP halbierte ihre Ausgaben beinahe und kam auf vier Euro pro Wähler, ebenso die FPÖ, die ihr Inseratenbudget nach der Materialschlacht des Jahres 2004 um drei Viertel kürzte. Die Grünen kamen auf drei, das gescheiterte BZÖ auf fünf Euro pro Wähler.
Auch Personenkomitees und sonstige Initiativen, die vor fünf Jahren in Salzburg noch über 200.000 Euro für Inserate ausgegeben haben, spielten schlugen diesmal mit 9.927 Euro deutlich schwächer zu Buche.
Nicht berücksichtigt sind in diesen Zahlen die Kosten für den Plakatwahlkampf: Von Jänner bis März wurden österreichweit 651.601 Euro ausgegeben, die aber weder den Parteien noch den Bundesländern konkret zuordenbar sind.