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Valorisierung ist das Mantra der Theatermacher seit bald 20 Jahren. Darunter versteht man eine regelmäßige fixe Anhebung der Fördermittel, um mit den laufenden Kostenerhöhungen Schritt zu halten. Vor allem die Personalkosten und die kollektivvertraglichen Erhöhungen treiben am Theater die Fixkosten vorhersehbar und unausweichlich in die Höhe. Bleibt diese Indexanpassung über einen längeren Zeitraum aus, kommt das einer schleichenden Budgetkürzung gleich. Damit mussten sich nicht nur die großen Kulturtanker von Staatsoper bis Josefstadt herumschlagen. Es traf auch Klein- und Mittelbühnen, und das wohl noch härter.
In der ganzen Debatte wird gern übersehen, dass Theaterleute bei der Forderung nach Valorisierung keine Bittsteller sind. Theaterbetriebe tragen zum Wohlstand des Landes bei. Damit ist nicht nur wolkig kultureller Reichtum gemeint, oder ein schwer messbarer künstlerischer Mehrwert, sondern ganz handfeste Rentabilität: Theaterbetriebe beschäftigen viele Mitarbeiter, zahlen Steuern, investieren in ihre Kunstproduktionen und den Erhalt ihrer Gebäude. Nicht zuletzt sind sie ein wesentlicher Tourismusfaktor, man stelle sich nur Salzburg ohne die Festspiele vor. Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler ließ mit der Forderung nach einer Valorisierung der Kulturmittel aufhorchen. Auch die türkis-grüne Koalition hat eine Absichtserklärung ins Regierungsprogramm aufgenommen. Aber Papier ist geduldig. Ob es tatsächlich passiert? Abwarten.