Drei Jahre Festwochen von und mit Luc Bondy stehen Wien noch bevor. Bis 2013 ist der Schweizer im Amt, seit 1998 ist er Schauspieldirektor, seit 2001 Intendant. Dem Festival hat Bondy internationale Öffnung und eine breite Programmauswahl verpasst. Die Wiederkehr der immer gleichen Namen und thematische Beliebigkeit werfen ihm Kritiker vor. Ein Perspektivenwechsel würde den Festwochen nach 15 Jahren gut tun.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 14 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Doch die Stadt Wien sollte bei der Neubesetzung des Chef-Sessels nicht nur über Namen nachdenken, sondern auch darüber, was diese Festwochen eigentlich sein sollen. Eine Art Best-Of-Theatertreffen, bei dem zusammengetragen wird, was auf den Bühnen der Welt gerade so passiert? Oder eine kreative Brutstätte für neue Theaterformen, die einen eigenen Beitrag zur Weiterentwicklung der Bühnenwelt leistet?
Auch eine strukturelle Frage gilt es zu klären - das aus drei Personen bestehende Direktorium. Der Musikchef kümmert sich um (heuer zwei) Opern-Premieren, die Konzerte sind längst ausgelagert. Die Schauspielchefin bestreitet 90 Prozent des Programms. Was genau die Aufgaben des Intendanten sind, ist da gar nicht so eindeutig.
Wie auch immer es mit den Festwochen weitergehen wird, eines ist gewiss: Luc Bondys Abschied wird stiller sein als der aktuelle Marathon des Staatsoperndirektors.
Siehe auch:Glanz des Erwartbaren